(ots) - Gewinner der diesjährigen Sauren Gurke ist der
Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Den Negativpreis, mit dem die
Medienfrauen von ARD, ZDF und ORF auf frauenfeindliche
Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufmerksam
machen, erhält der MDR für die "Tatort"-Folge "Kalter Engel".
Die Begründung der Jury: "Wir treffen auf Frauenrollen, die wir in
40 Jahren Tatort kennen und lieben gelernt haben: die Heilige, die
Hure, die herrische Vorgesetzte und ein Mordopfer, das selbst schuld
ist. Auch ein 'junger' Tatort kann ziemlich gestrig sein!"
Im ersten Fall des neuen und jüngsten "Tatort" Ermittler-Teams
suchen die Kommissare Funck und Schaffert den Mörder einer Studentin:
"Und was haben wir gesehen? Eine junge Praktikantin mit
Universitätsabschluss, eine Kriminaldirektorin mit Domina-Allüren,
zwei laufstarke Kommissare und drei Studentinnen. Eine liegt tot am
Fluss - weil sehr jung, deshalb sehr nackt. Eine arbeitet im
Escortservice - dem "Tatort"-typischen Job für attraktive
Studentinnen. Eine ist die Mörderin. Dass sie am Ende nicht tot in
den Büschen hängt, ist den Kommissaren zu verdanken, denn die kluge
Praktikantin löst zwar den Fall, braucht aber in den entscheidenden
Momenten männliche Hilfe."
Einen "Trostpreis" vergab die Jury an das ZDF für seinen
Werbetrailer zur Frauen-Fußball-Europameisterschaft. In dem Spot mit
dem Titel "Ballsauber in Schweden" schießt eine Frau zielsicher einen
dreckigen Fußball in die Waschmaschine. Die Jury lobte den Trailer
für dessen gelungene Verknüpfung von Sport und Hausarbeit.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien sprachen die
Jurorinnen vorsorglich eine "Gurkenwarnung" aus: "ARD und ZDF haben
bei der diesjährigen EM ihren Sportexperten ermöglicht, sich
kommentierend in Sachen Frauen-Fußball weiterzubilden - wir sind
gespannt auf die Kommentatorinnen bei der Männer-Fußball-WM in
Brasilien."
Die Saure Gurke ist ein Wanderpreis, der seit 1980 jährlich an
einen von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt produzierten
Fernsehbeitrag vergeben wird. Die Verleihung fand am Sonntag im
Deutschlandradio-Funkhaus in Berlin statt. Sie bildete den Abschluss
des 36. Herbsttreffens der Medienfrauen, das in diesem Jahr gemeinsam
vom Deutschlandradio und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg organisiert
wurde. Gastgeber im nächsten Jahr ist der Norddeutsche Rundfunk.
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