(ots) - Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des
Sportausschusses im Deutschen Bundestag, hat vor dem Hintergrund der
Enthüllungen über systematisches Doping in der Bundesrepublik den
Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) scharf kritisiert. "Bestimmte
Kräfte" hätten seit Monaten mit Verweis auf Datenschutzprobleme
versucht, die Veröffentlichung der Untersuchung "zu verzögern oder
sogar zu verhindern", sagte die Sportpolitikerin im Gespräch mit der
Westfalenpost (Montag-Ausgabe). Der DOSB sei nach Aussagen seines
Generaldirektors Michael Vesper zwar der Initiator der Studie, zeige
im Moment aber "nur verhaltenes Interesse an den endgültigen
Ergebnissen".
Freitag forderte, dass die Namen aller am Doping Beteiligten
veröffentlicht werden müssten, und zwar nicht nur der Sportler
selbst, sondern auch der Trainer und Funktionäre. Es habe jedoch den
Anschein, "dass da nun einige darüber erschrocken sind, was auf den
Tisch kommen würde". Dem damaligen für den Sport zuständigen
Innenminister Hans-Dietrich Genscher riet Freitag, seine Erinnerungen
"noch einmal zu überprüfen". Genscher hatte der "Bild am Sonntag"
gesagt, er halte es für "völlig ausgeschlossen", dass Politiker vor
Olympia 1972 in München Doping-Druck auf bundesdeutsche Sportler
ausgeübt haben.
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