(ots) -
Angeblich wohnen mit die schlechtesten Autofahrer
in Hagen. Das jedenfalls will uns eine Untersuchung weismachen, die
die Häufigkeit verschiedener Verkehrs-Delikte zur Grundlage dieser
Aussage macht. Es ist an der Zeit, den Hagenern beizuspringen. Denn
das Städte-Ranking hat zwar einen nicht unerheblichen
Unterhaltungswert, über die Qualität der Autofahrer einer Region sagt
es jedoch wenig aus. Immerhin werden Faktoren wie Kontrolldichte,
Topographie, Fahrzeugdichte und dergleichen erst gar nicht erhoben.
Daher nehmen wir die Untersuchung als ein amüsantes Beispiel für
Daten-Sammlungen, die zwar nett zu lesen, aber von überschaubarer
Aussagekraft sind.
Die Platzierung der Statistik
unmittelbar vor dem heutigen Blitzmarathon macht Sinn. Denn das
Zahlenwerk lenkt die Aufmerksamkeit auf den Feiertag der Temposünder
- wer heute erwischt wird, ist selbst schuld. Trotzdem wird die
Polizei erneut Raser-Rekorde vermelden können und hoffen, dass die
Überwachungserfolge des einen Tages irgendwie fortwirken. Ob diese
Annahme richtig ist, darf bezweifelt werden. Vermutlich
korrespondiert die mediale Aufmerksamkeit dieser Aktion in keiner
Weise mit der Wirkung bei notorischen Rasern.
Statt 3500
Beamte mit Laserpistolen auf die Straße zu schicken, sollte
Geschwindigkeitsüberwachung immer mit einem Aufklärungsgespräch
verbunden sein. Das schafft Akzeptanz. Genau wie Kontrollen an
Gefahrenstellen sowie vor Kindergärten oder auf Schulwegen. Wer die
Geschwindigkeit in Städten drosseln will, muss Straßen-Querschnitte
reduzieren, statt neue Schilder aufzustellen. Dann könnte das Ziel
der Aktion, nämlich die Reduzierung schwerer Unfälle, tatsächlich
erreicht werden. Fahren Sie bitte vorsichtig - immer!