PresseKat - Westfalenpost: Gabriel und das Tempolimit - Der Sponti an der SPD-Spitze

Westfalenpost: Gabriel und das Tempolimit - Der Sponti an der SPD-Spitze

ID: 868702

(ots) - Rein inhaltlich ist die Einlassung auch schon sehr
speziell. Sigmar Gabriel fordert zwar dasselbe wie der
Wunsch-Koalitionspartner, aber aus ganz anderen Gründen. Während die
Grünen mit Tempo 120 auf Autobahnen das Klima retten wollen, geht es
dem SPD-Vorsitzenden um Menschenleben. Also um weniger schwere
Unfälle. Aufs Klima hätte die Maßnahme so gut wie keine Auswirkungen,
weiß der frühere Bundesumweltminister. Weil er es eben besser weiß
als die Grünen.

Noch erstaunlicher aber ist Gabriels Interview-Aussage in
taktischer Hinsicht. Hat er die Position zu einem sehr emotionalen
und somit im Wahlkampf nicht unwichtigen Thema mit dem
Kanzlerkandidaten abgesprochen? Sollte man annehmen. Tatsächlich
sagte Peer Steinbrück, auf Gabriels Idee angesprochen, es sei nicht
die Zeit, diese Debatte neu zu befeuern.

Offenbar hält es der Parteichef nicht für nötig, den Frontmann
über seine Vorstöße zu informieren. Es sind wohl einfach zu viele.
Wahrscheinlich verliert er selbst manchmal den Überblick. Ob es um
Steuer-Selbstanzeigen geht oder die Verteidiger-Taktik im
NSU-Prozess: Gabriel hat immer etwas zu sagen. Sofort. Er ist spontan
eloquent, geistesgegenwärtig und unterhaltsam. Langwierige
Abstimmungen scheinen ihm dagegen so zuwider wie Teamarbeit oder
strategische Planung.

Rein menschlich ist das keine Katastrophe. Zum Vorsitzenden einer
Partei, die in fünf Monaten den Kanzler stellen will, qualifizieren
solche Eigenschaften weniger. Steinbrück hat anfangs Fehler gemacht
und ist dafür über Gebühr angegriffen worden. Wenn die Unterstützung
durch die Parteispitze so anhält, hat er auch dann keine Chance, wenn
er künftig alles richtig macht.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  WAZ: Bestmöglich ist Pflicht. Kommentar von Klaus Brandt Westfalenpost: Deckelung der Managergebühren: Die Zeit war überreif
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 08.05.2013 - 20:59 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 868702
Anzahl Zeichen: 2000

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Gabriel und das Tempolimit - Der Sponti an der SPD-Spitze"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost