(ots) - Berlin, Berlin - die beiden großen Parteien in NRW
rüsten sich für die Bundestagswahl. Kein Zweifel, an Rhein und Ruhr
entscheidet sich, wer die nächste Bundesregierung stellt. Nach dem
Debakel bei der NRW-Landtagswahl hat der größte CDU-Landesverband
eine erhebliche Bringschuld. Landeschef Laschet hat die Union auf
einen harten Wahlkampf eingestimmt. Er will die Partei für neue
Wählerschichten öffnen, gleichzeitig aber das starke Bedürfnis der
Stammwähler nach konservativen Werten erfüllen. Mit der ersten
Muslimin auf der Landesliste beweist er Mut. Laschet wird aber noch
viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, um die Partei in der Breite
für den Kurs zu gewinnen. Während Kanzlerin Merkel in der NRW-CDU
Kultstatus genießt, muss der eigenwillige SPD-Kanzlerkandidat
Steinbrück die Sympathien der Genossen erst zurückgewinnen. Viele in
der Partei haben nicht vergessen, dass Steinbrück mit der rot-grünen
Koalition in NRW 2005 Schiffbruch erlitten hat und die Hartz-Gesetze
vorantrieb. In der Rolle des Kanzlerkandidaten wandelt sich der
Weltökonom in atemberaubendem Tempo zum Bannerträger des Sozialen.
Der NRW-CDU fällt bis zur Wahl die Aufgabe zu, den
SPD-Kanzlerkandidaten zu entzaubern. Die Regierungsbilanz des
damaligen NRW-Ministerpräsidenten Steinbrück war mäßig. Dass
Steinbrück jetzt mit den Grünen im Bund regieren und die Steuern
erhöhen will, bietet Angriffsflächen. Die NRW-CDU gerät allerdings in
Gefahr, in die Rolle eines Kanzlerwahlvereins zurück zu fallen. Nicht
wenige plagt die Sorge, dass das einseitige Programm "Merkel, Merkel,
Merkel" nicht reichen könnte.
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