(ots) - Die Ergebnisse der Steuerschätzung von heute 
zeigen, dass sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt weiterhin gut 
entwickeln. Es ist zwar erfreulich, dass wir mit Steuermehreinnahmen 
rechnen können, zur Euphorie besteht jedoch kein Anlass. Denn die 
erwarteten Mehreinnahmen gleichen die dynamisch ansteigenden Ausgaben
nicht annähernd aus, sagte der Hauptgeschäftsführer des DStGB, Dr. 
Gerd Landsberg, heute in Berlin.
   Die öffentlichen Haushalte können bis 2016 mit Steuermehreinnahmen
in einer Gesamthöhe von 29,4 Mrd. Euro rechnen. Auf den Bund 
entfallen 12,3 Mrd. Euro, auf die Länder 9,5 Mrd. Euro und auf die 
Gemeinden 2,8 Mrd. Euro.
   Landsberg verwies darauf, dass dies alles Schätzungen sind und 
niemand genau vorhersehen kann, wie sich die internationale 
Wirtschafts- und Finanzkrise weiter entwickelt.
   So erfreulich diese Mehreinnahmen wären, so schnell werden sie 
jedoch von den steigenden Sozialausgaben (voraussichtlich über 45 
Mrd. Euro im Jahre 2012), den zusätzlichen Anforderungen beim Ausbau 
der Kindertagesbetreuung und last but not least durch den hohen 
Tarifabschluss im öffentlichen Dienst aufgefressen. Allein der 
Tarifabschluss kostet die kommunalen Arbeitgeber im Jahre 2012 
zusätzlich 2,1 Mrd. Euro und im Jahre 2013 weitere 2 Mrd. Euro. Auch 
der von der Bundesregierung geplante Abbau der kalten Progression 
würde die Steuermehreinnahmen wieder auffressen.
   Bund, Länder und Gemeinden sind mit über 2 Billionen Euro 
verschuldet. Täglich zahlen wir 170 Millionen Euro nur an Zinsen. Das
zeigt, es gibt keine Alternative zu einem nachhaltigen 
Konsolidierungskurs. Nur dann werden wir die Vorgaben der 
Schuldenbremse des Grundgesetzes und des europäischen Stabilitäts- 
und Wachstumspaktes einhalten können, sagte Landsberg abschließend.
Pressekontakt:
Kontakt:
Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.:   030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel(at)dstgb.de