(ots) - Wenn der NRW-Umweltminister Johannes Remmel eine
"Waldstrategie 2050" ausruft, dann hat das einen guten Grund. Denn
der Wald braucht langfristige Strategien. Forstwirte denken nicht in
Jahren, sondern in Generationen. Sie wissen: Wer heute aufforstet und
sich für eine bestimmte Bestockung entscheidet, arbeitet für seine
Kindes-Kinder. Die nämlich werden dereinst mit dieser Entscheidung
leben müssen. Und erst dann wird man sagen können, ob die heutige
Wahl eine gute war. Insofern ist eine langfristige Planung das einzig
Richtige. So nämlich ist schon seit Generationen in den zahlreichen
privaten Forstbetrieben gearbeitet worden. Wer vom Wald lebt, weiß um
diese Verantwortung. Eine Verantwortung, die natürlich über die reine
Wirtschaftlichkeit - 41 Milliarden Umsatz und 180 000
Beschäftige im Cluster Holz - weit hinausgeht. Gerade in
Ballungsräumen erfüllen die Wälder eine wichtige Erholungsfunktion.
Darauf weisen Forstexperten mit vollem Recht hin. Wenn Waldteile
aufgrund ökologischer Überlegungen nicht mehr bewirtschaftet, bejagt
und betreten werden dürfen, ist dies der ganzheitlichen Betrachtung
nicht gerade förderlich. Betroffen wären neben den Wanderern auch
Eigentümer benachbarter Flächen, für die die Bewirtschaftung
schwieriger wird. Dem begegnet Remmel mit einer Flurbereinigung.
160 000 Waldbauern, viele von ihnen mit Kleinstflächen, sollen
ihre Flächen vernetzen. Eine Maßnahme - auch das hat der Sturm Kyrill
gezeigt -, die nötig ist. Denn nur so lässt sich das Potenzial der
vielen kleinen Parzellen heben. Gleichwohl ist der Hinweis "erst
einmal auf freiwilliger Basis" und die darin mitschwingende Drohung
auf Zwangsmaßnahmen nicht zielführend. Die Waldbauern in NRW haben
sich in den zurückliegenden Generationen wacker geschlagen. Ihnen
gebührt ein wenig mehr Vertrauen. Auch was die Herausforderungen
angeht, die der Klimawandel an den Wasser- und CO2-Speicher Wald
stellt.
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