(ots) - Das Eckpunktepapier der Landesregierung zur "Schule
für alle" ist gut gemeint, ein erster Schritt, mehr aber eben nicht.
Zu verwaschen, zu schwammig sind die auf 14 Seiten zusammengefassten
Formulierungen, wie man flächendeckend gemeinsames Lernen von
behinderten und nicht behinderten Kindern optimal umsetzt. Die
fehlenden Details sind wahrscheinlich der CDU geschuldet. Bloß keine
konkreten Vorgaben machen, die verschrecken könnten. Auf die CDU ist
Rot-Grün allemal angewiesen. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne)
weiß, dass die Umsetzung der Menschenrechts-Charta nur von Erfolg
gekrönt ist, wenn das Konzept nicht bereits bei der nächsten Wahl
wieder zur Debatte steht. Zweifelsohne ist der Ansatz des
Eckpunktepapiers richtig. An den Rahmenbedingungen muss allerdings
noch gearbeitet werden. Wichtig zum Gelingen wird der Dialog sein.
Und zwar mit allen Betroffenen. Dabei müssen auch die Sorgen der
Lehrer berücksichtigt werden. Sie dürfen mit den Veränderungen an
ihrem Arbeitsplatz nicht allein gelassen werden. Und den Bürgern muss
reiner Wein eingeschenkt werden. Sie sollten erfahren, was inklusive
Schule wirklich kostet und woher das Geld kommen soll. Wenn es darum
geht, Stigmatisierung von Menschen zu vermeiden, kann man von einem
wahrhaft ehrbaren Ziel sprechen. Ein Ziel, für das es sich zu
streiten und zu kämpfen lohnt. Folgt man dem Hauptargument der
Verfechter inklusiven Unterrichts, dann kommt man nicht umhin, auch
das dreigliedrige Schulsystem zur Disposition zu stellen.
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