(ots) - Die positiven Ergebnisse der Steuerschätzung von 
heute zeigen, dass die Wirtschaft sich gut entwickelt. "Trotz der 
prognostizierten Steuermehreinahmen bleibt die Lage der Kommunen aber
angespannt", sagte der Hauptgeschäftsführer des DStGB, Dr. Gerd 
Landsberg, heute in Berlin. "Der wirtschaftliche Aufschwung bringt 
nicht die dringend notwendige Entlastung auf der Ausgabenseite", 
stellte Landsberg fest.
   Die Ausgaben steigen immer noch schneller als die Einnahmen. So 
ist z. B. im April die Zahl der Hartz-IV-Empfänger trotz verbesserter
Wirtschaftslage auf jetzt 6,5 Mio. gestiegen. Gleichzeitig stehen die
Städte und Gemeinden vor milliardenschweren Herkules-Aufgaben, die 
sie mit ihren Einnahmen nicht finanzieren können. Dazu gehören der 
Ausbau der Kinderbetreuung mit dem Rechtsanspruch für Kinder unter 
drei Jahren ab 2013, der fortschreitende Verfall des kommunalen 
Straßennetzes sowie der Sanierungsstau im öffentlichen Nahverkehr. 
Auch die Kosten für die Eingliederungshilfe für Behinderte steigen 
weiter rasant an, weil sie von der Konjunkturlage unabhängig sind. 
Außerdem schieben die Kommunen einen riesigen Schuldenberg allein bei
den kurzfristigen Kassenkrediten mit über 40 Mrd. Euro vor sich her. 
Dieser Posten kann vor dem Hintergrund der zu erwartenden 
Zinsentwicklung weiter ansteigen. Außerdem versuchen die Länder unter
dem Druck der Schuldenbremsen ihre Zuweisungen an die Kommunen weiter
zu kürzen.
   Die im Vermittlungsverfahren zum SGB II vereinbarte schrittweise 
Übernahme der Kosten der Grundsicherung im Alter und bei 
Erwerbsminderung (gegenwärtig rund 4 Mrd. Euro) ab 2012 durch den 
Bund bezeichnete Landsberg als ersten wichtigen Schritt zur 
Entlastung der Kommunen. "Die Gemeindefinanzkommission muss diese 
Entlastung nun zügig umsetzen, weitere Entlastungen müssen folgen", 
forderte Landsberg.
   Erfreut zeigte sich der DStGB über die Entwicklung der 
Gewerbesteuereinnahmen. Insgesamt legten die Gewerbesteuereinnahmen 
netto im Jahr 2010 bereits wieder deutlich um 8,3 % zu. Für 2011 
prognostizieren die Steuerschätzer nun einen weiteren Zuwachs um 8,0 
%. "Das zeigt deutlich, dass die Gewerbesteuer die dynamischste 
Steuer der Städte und Gemeinden ist, die wir auf keinen Fall aufgeben
werden", sagte Landsberg abschließend.
   Hintergrund:
   Bund, Länder und Gemeinden können bis 2014 mit Steuermehreinnahmen
in einer Gesamthöhe von 135 Mrd. Euro rechnen. Der Bund kommt im 
Vergleich zur letzten November-Steuerschätzung auf ein Einnahmeplus 
von 66 Mrd. Euro. Für die Länder sagen die Steuerschätzer ein Plus 
von 50 Mrd. voraus. Auf die Gemeinden entfallen Steuermehreinnahmen 
von 19 Mrd.
   Weitere Informationen unter www.dstgb.de Schwerpunkt 
"Gemeindefinanzen"
Pressekontakt:
Kontakt:
Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.:   030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel(at)dstgb.de