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ZDF-Politbarometer Oktober II 2016 / Entscheidungen der EU: Mehrheit gegen Einstimmigkeits-Prinzip / Sanktionen gegen Russland wegen Luftangriffen in Syrien umstritten (FOTO)

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(ots) -
Nach der zeitweisen Blockade der geplanten Unterzeichnung des
Freihandelsabkommens (CETA) zwischen der EU und Kanada sprechen sich
58 Prozent aller Befragten dafür aus, dass wichtige Entscheidungen
der EU auch mit einer deutlichen Mehrheit unter den Mitgliedsstaaten
getroffen werden sollten, lediglich 36 Prozent wollen, dass hierbei
Einstimmigkeit erzielt werden muss (Rest zu 100 Prozent hier und im
Folgenden jeweils "weiß nicht").

Unklare Haltung zu CETA

Zum CETA-Abkommen selbst haben die meisten Befragten (46 Prozent)
gar keine Meinung, weitere 12 Prozent haben sogar noch nie etwas
davon gehört. Nach Auffassung von 20 Prozent überwiegen die Vorteile
dieses Handelsabkommens für Deutschland, 22 Prozent befürchten eher
Nachteile.

Syrien: geteilte Meinungen zu Sanktionen gegen Russland

Russland unterstützt durch Luftangriffe seinen langjährigen
Verbündeten Assad im syrischen Bürgerkrieg, ohne dabei Rücksicht auf
die Zivilbevölkerung zu nehmen. Deshalb sprechen sich 43 Prozent
aller Befragten für wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Russland
aus, 47 Prozent sind dagegen.

Kanzlerkandidaten

Weder bei der Union noch bei der SPD ist bisher klar, wer bei der
Bundestagswahl 2017 als Kanzlerkandidat antreten wird. 71 Prozent
aller Befragten und 80 Prozent der CDU/CSU-Anhänger meinen trotz der
erkennbaren bisherigen Zurückhaltung der CSU, dass sich die beiden
Unionsparteien auf Angela Merkel als gemeinsame Kanzlerkandidatin
einigen werden, 24 Prozent aller Befragten und 17 Prozent der
Unions-Anhänger sehen das nicht so.

Bei der SPD wird in letzter Zeit neben dem Parteivorsitzenden
Sigmar Gabriel immer wieder der Präsident des Europaparlaments,
Martin Schulz, als Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht. Auf die
direkte Frage, wen die SPD als Kanzlerkandidat nominieren sollte,




Gabriel, Schulz oder jemand anderen, macht Schulz das Rennen.
Allerdings gibt es Unterschiede zwischen der SPD-Anhängerschaft und
der Gesamtbevölkerung: Bei den SPD-Anhängern sprechen sich 27 Prozent
für Gabriel, 30 Prozent für Schulz und 16 Prozent für einen anderen
Kandidaten aus. 27 Prozent können keinen konkreten Kandidaten
benennen. Unter allen Befragten liegt Schulz mit 28 Prozent deutlich
vor Gabriel mit nur 18 Prozent, 16 Prozent nennen eine andere Person
und 38 Prozent können niemanden benennen.

Wen hätten Sie lieber als Kanzler/-in?

Wenn Merkel und Gabriel als Kanzlerkandidaten anträten, würden 62
Prozent (plus 6) aller Befragten Angela Merkel als Kanzlerin
vorziehen, Sigmar Gabriel käme nur auf 25 Prozent (minus 8). Sollte
Martin Schulz gegen Angela Merkel antreten, sprechen sich 48 Prozent
für Merkel aus und 37 Prozent für Schulz.

TOP TEN

Außenminister Frank-Walter Steinmeier liegt weiter auf Platz eins
der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker. Er
erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,2
(Oktober I: 2,0). Auf Platz zwei kommt Winfried Kretschmann mit 1,9
(Oktober I: 1,8). Es folgen Wolfgang Schäuble mit 1,7 (Oktober I:
1,6) und Angela Merkel mit 1,5 (Oktober I: 1,3). Danach kommen Cem
Özdemir mit 1,0 (Oktober I: 1,0), Gregor Gysi mit 0,9 (Oktober I:
0,9), Thomas de Maizière mit 0,9 (Oktober I: 0,8), Sigmar Gabriel mit
0,6 (Oktober I: 0,5), Ursula von der Leyen mit 0,5 (Oktober I: 0,5)
und Horst Seehofer ebenfalls mit 0,5 (Oktober I: 0,5).

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die
CDU/CSU auf 33 Prozent (minus 1) und die SPD auf 23 Prozent (plus 1),
die Linke auf 10 Prozent, die Grünen auf 12 Prozent und die FDP auf 5
Prozent (alle unverändert). Die AfD würde jetzt 12 Prozent (minus 1)
erreichen und die anderen Parteien zusammen 5 Prozent (plus 1). Damit
gäbe es weiterhin eine Mehrheit für CDU/CSU und SPD. Von den
politisch denkbaren Dreierbündnissen würde es auch reichen für eine
Koalition aus CDU/CSU, Grüne und FDP - nicht aber für Rot-Rot-Grün.

US-Präsidentschaftswahl und die Beziehungen zu den USA

Je nachdem wer die Wahl am 8. November gewinnt, erwarten die
Deutschen ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Entwicklung des
deutsch-amerikanischen Verhältnisses. Im Falle eines Wahlsiegs von
Hillary Clinton gehen 74 Prozent davon aus, dass sich da nicht viel
ändern wird, 15 Prozent erwarten eine Verbesserung und nur 4 Prozent
schlechtere Beziehungen zu den USA. Ganz anders sind die Erwartungen
falls der nächste US-Präsident Donald Trump heißen sollte: Dann gehen
80 Prozent von einer Verschlechterung der Beziehungen aus, nur 2
Prozent von einer Verbesserung und 13 Prozent erwarten keine großen
Veränderungen.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 25. bis 27. Oktober 2016 bei 1.287 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 34 Prozent,
SPD: 28 Prozent, Linke: 9 Prozent, Grüne: 13 Prozent, FDP: 5 Prozent,
AfD: 9 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
11. November 2016.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

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Datum: 28.10.2016 - 10:35 Uhr
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