(ots) - Die Kanzlerin war da. Kurz nur, aber immerhin. Sie
hat ihrer Partei in Bremen drei Tage vor der Bürgerschaftswahl ein
wenig Glanz gebracht. Eine der mächtigsten Frauen der Welt, wie
Angela Merkel oft zugeschrieben wird, mal auf kleiner Bühne. An einem
Ort auch noch, den sie zwar schön findet und das auch sagt, an dem
ihre Partei in 70 Jahren aber nie einen Fuß an die Erde bekommen hat.
Gereicht hat es für die CDU allenfalls mal für Große Koalitionen mit
der SPD. Den Bürgermeister stellen? Davon träumen die
Christdemokraten noch nicht einmal. Bei so einer Ausgangslage kommt
auch eine Merkel an ihre Grenzen. Ohnehin nicht die brillante und
mitreißende Rednerin, hat sie einen Auftritt hingelegt, der Pflicht
war und kein bisschen Kür. So viel Routine und Ritual, dass es
vielleicht noch für die eigenen Leute reicht und ihnen Schwung für
die letzten Tage des Wahlkampfs gibt. Für die anderen aber, die man
doch eigentlich gewinnen will, ist das nicht genug: ein paar Bremer
Themen vom Spickzettel gepaart mit Allgemeinplätzen zu Europa und der
Welt. Die Menschen wollen eine Ahnung davon bekommen, wie es in
Bremen anders gemacht werden könnte. Genug Gründe gibt es dafür. Sie
nur zu benennen, wie Merkel es getan hat, und zu Rot-Grün kein
Gegenmodell aufzubauen, ist zu wenig.
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