(ots) - 
   Die Zustimmung zu den Wirtschaftssanktionen, die die EU wegen der 
Unterstützung ostukrainischer Separatisten gegen Russland verhängt 
hat, ist gegenüber dem Vormonat gestiegen: Nach 52 Prozent im Oktober
befürworten jetzt 58 Prozent diese Strafmaßnahmen, obwohl sie auch 
bei uns zu wirtschaftlichen Nachteilen führen, 36 Prozent (Okt. I: 40
Prozent) lehnen sie ab (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden 
jeweils "weiß nicht"). Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Kritik 
an der Politik Russlands im Ukraine-Konflikt zuletzt deutlich 
verschärft. 76 Prozent der Deutschen und Mehrheiten in allen 
Parteianhängergruppen finden das richtig, lediglich 20 Prozent halten
dies nicht für richtig. Dabei ist die Hälfte der Befragten (50 
Prozent) der Meinung, dass die Bundesregierung gegenüber Russland 
geschlossen auftritt, 38 Prozent sehen das nicht so. Weiterhin äußern
mit 63 Prozent (Sept. I: 72 Prozent) die meisten große Sorge wegen 
der aktuellen Politik des russischen Präsidenten Putin, 36 Prozent 
teilen diese nicht (Sept. I: 27 Prozent).
   Projektion: Grüne legen erneut zu - AfD verliert
   Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU 
erneut auf 41 Prozent, die SPD erreichte unverändert 26 Prozent, und 
die Linke bliebe bei 8 Prozent. Dagegen könnten die Grünen erneut 
zulegen auf 11 Prozent (plus 1), während sich die AfD auf 6 Prozent 
(minus 1) verschlechterte. Die anderen Parteien, einschließlich der 
FDP, erzielten zusammen 8 Prozent (unverändert). Damit hätte neben 
einer Großen Koalition auch ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen sowie 
aus CDU/CSU und AfD eine rechnerische Mehrheit, nicht reichen würde 
es für eine Koalition aus SPD, Linke und Grünen.
   AfD: Mehrheit zweifelt an langfristigem Erfolg
   Die meisten Befragten (63 Prozent; Sept. II: 56 Prozent) gehen 
davon aus, dass der AfD kein dauerhafter Erfolg beschieden sein wird.
Lediglich 18 Prozent und damit deutlich weniger als nach den 
Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg Mitte September (Sept. 
II: 30 Prozent), bei denen die AfD zweistellige Ergebnisse einfahren 
konnte, erwarten eine auf lange Sicht erfolgreiche Entwicklung. Nur 
19 Prozent nehmen die AfD als eine in wichtigen Fragen geschlossene 
Partei wahr, für 40 Prozent vermittelt sie einen eher zerstrittenen 
Eindruck, allerdings kann dies mit 41 Prozent auch ein großer Anteil 
der Befragten nicht beurteilen.
   Haushaltsberatungen: Zwei Drittel für "Schwarze Null"
   Für 2015 plant die Bundesregierung erstmals seit 45 Jahren einen 
Haushalt ohne zusätzliche Schulden. Zwei Drittel (66 Prozent) sind 
dafür, dass die Regierung trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums 
an diesem Vorhaben festhält, 31 Prozent wollen das nicht.
   Frauenquote: Pro und Contra halten sich die Waage
   Ab 2016 sollen in den Aufsichtsräten großer Unternehmen mindestens
30 Prozent der Posten mit Frauen besetzt werden. Die Einführung einer
solchen gesetzlichen Quote begrüßen 49 Prozent der Deutschen, 48 
Prozent lehnen sie ab. Die Anhänger von SPD (58 Prozent), Linke (57 
Prozent) und Grünen (56 Prozent) befürworten die Frauenquote 
mehrheitlich, die Anhänger der CDU/CSU (60 Prozent) sowie der AfD (73
Prozent) sind mehrheitlich dagegen.
   Top Ten: Wenig Bewegung
   Die Bewertungen der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn 
Politiker und Politikerinnen haben sich im Vergleich zur letzten 
Umfrage nur wenig verändert. Weiterhin wird die Liste angeführt von 
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auf der Skala von +5 bis -5 einen 
Wert von 2,3 erhält und sich damit etwas verschlechtert (Nov. I: 
2,5). Auf Platz zwei liegt Frank-Walter Steinmeier mit unveränderten 
2,1. Danach folgen Wolfgang Schäuble mit 1,7 (Nov. I: 1,7), Sigmar 
Gabriel mit 1,0 (Nov. I: 1,2), Peer Steinbrück mit 0,9 (Nov. I: 0,9),
Thomas de Maizière mit 0,8 (Nov. I: 0,8), Ursula von der Leyen mit 
0,6 (Nov. I: 0,7) und Andrea Nahles mit 0,4 (Nov. I: 0,5). Als 
Einzige verbessern können sich die beiden Letztplatzierten, Horst 
Seehofer mit 0,2 (Nov. I: 0,1) und Gregor Gysi mit 0,1 (Nov. I: minus
0,1).
   FIFA-Bestechungsvorwürfe: Mehrheit gegen deutschen WM-Boykott
   Gegen den Welt-Fußballverband gibt es Bestechungsvorwürfe im 
Zusammenhang mit der Vergabe der nächsten beiden Weltmeisterschaften 
an Russland und Katar. Knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) 
ist der Meinung, dass Deutschland deshalb aus Protest nicht an diesen
Weltmeisterschaften teilnehmen soll. Eine Mehrheit von 59 Prozent ist
aber gegen einen solchen Boykott.
   Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer 
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der 
Zeit vom 25. bis 27. November 2014 bei 1289 zufällig ausgewählten 
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei 
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 43 Prozent, 
SPD: 28 Prozent, Linke: 7 Prozent, Grüne: 12 Prozent, AfD: 5 Prozent.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 12. Dezember 
2014.
   Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage auf 
www.forschungsgruppe.de
   www.heute.de
   http://twitter.com/ZDF
   Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 
06131 - 70-16100, und über 
http://pressefoto.zdf.de/presse/politbarometer
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