Weser-Kurier: Zur neuen Bundeswehr-Studie schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. November 2013:
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(ots) - Freilich, bei Leuten, die im Auftrag der Bundeswehr in Krisengebieten mit potenziell tödlichen Waffen hantieren, wünscht man sich ein stabiles Gemüt. Schließlich sollte möglichst kein depressiver Alkoholiker mit einem Sturmgewehr nach Afghanistan geschickt werden. Eine neue Dunkelziffer-Studie der Technischen Universität Dresden zeigt nun aber: Viele Soldaten haben psychische Störungen, noch bevor sie in ernsthafte Gefechte verwickelt werden. Der Anteil liegt bei 20
Prozent. In der öffentlichen Wahrnehmung war bisher nur das Problem der sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bekannt, wenn also nach einem Einsatz Symptome wie Panikattacken oder Albträume auftreten. Die neuen Erkenntnisse zu psychischen Vorbelastungen klingen daher für viele überraschend. Angstzustände und Depressionen passen einfach nicht zum Bild eines Soldaten. Erst recht nicht, wenn er noch nicht an einem gefährlichen Einsatz teilgenommen hat. Entsprechend schnell gibt es die ersten politischen Schnellschüsse: Hellmut Königshaus, der Wehrbeauftragte des Bundestags, fordert sogleich mit drastischen Worten effektive Früherkennungsverfahren. Dabei sind umfangreiche psychologische Untersuchungen vor und nach einem Auslandseinsatz längst obligatorisch. Ohnehin würden alle neuen Tests und Studien nur eines zeigen: Soldaten sind eben auch nur Menschen. Einer Studie des Robert-Koch-Instituts zufolge leidet jeder dritte Bundesbürger unter mindestens einer psychischen Störung. Bundeswehrsoldaten sind mit einem Anteil von 20 Prozent mental also relativ stabil. Der Wert bei den Truppen anderer Länder ist ähnlich hoch. Statt politischen Aktionismus zu betreiben, sollte man daher besser eine unbequeme Wahrheit akzeptieren: Wenn man Tausende Menschen zum Dienst an der Waffe in internationale Krisengebiete schickt, werden darunter immer
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