(ots) - Es macht also doch Sinn, seine Stimme zu erheben:
Dass Union und SPD ein vorübergehendes Verbot der umstrittenen
Erdgasfördermethode Fracking anstreben, ist auch dem lauten Protest
der Menschen aus den Landkreisen Verden und
verdanken. Einen nicht unerheblichen Anteil an der jetzigen
Entwicklung hat ferner Andreas Mattfeldt, der
CDU-Bundestagsabgeordnete aus Langwedel, der mitten im Erdgasfeld
Völkersen wohnt. Der Christdemokrat hat den Protest in seine Fraktion
nach Berlin getragen und dort maßgeblich die Gesetzesinitiative der
alten schwarz-gelben Bundesregierung zur Verschärfung des
Umweltrechtes gestaltet. Dass das Gesetz kurz vor der Bundestagswahl
scheiterte, lag an der Blockade der FDP. Das geplante Moratorium geht
über den damaligen Gesetzesentwurf hinaus. Der hätte, wenn auch unter
verschärften Auflagen, Fracking nicht grundsätzlich verboten. Das nun
angestrebte vorläufige Verbot lässt Zeit, Risiken und Nebenwirkungen
des Frackings wissenschaftlich zu untersuchen. Bleibt danach auch nur
ein Restrisiko, sollte das Fracken verboten
Fracking-Gegner werden sich über die Nachricht aus Berlin freuen. Es
ist aber nur ein Teilerfolg. Schon jetzt wird die Umwelt durch das
sogenannte Lagerstättenwasser geschädigt. Eine stark mit
gesundheitsgefährdenden Stoffen belastete Brühe, die bei der
Erdgasförderung mit an die Oberfläche kommt. Die Umweltgesetze müssen
dringend verschärft werden. Beim Bergrecht gibt es ebenfalls
Änderungsbedarf. Erst vor wenigen Tagen hat im Kreis Verden wieder
einmal die Erde gebebt. Über die Regulierung alter Schäden wird seit
Monaten gestritten. Hier muss die Beweispflicht umgekehrt werden.
Dann müsste der Energiekonzern im Fall von Schäden an einem Gebäude
oder Grundstück nachweisen, dass er nicht der Verursacher war. Es
bleibt also noch einiges zu tun.
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