(ots) - Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung soll unter
einer schwarz-roten Regierung um voraussichtlich 0,5 Prozentpunkte
steigen. Zumindest über dieses Thema besteht schon Einigkeit zwischen
den beiden zukünftigen Koalitionspartnern.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa),
der schon seit geraumer Zeit eine Anhebung in ähnlicher Größenordnung
fordert, begrüßt dieses erste Ergebnis. "Die Zahl der
Pflegebedürftigen in Deutschland wird immer mehr zunehmen, während
immer weniger Menschen Beiträge zahlen. Gleichzeitig ist die im
Wahlkampf versprochene bessere Personalausstattung in der Pflege
dringend notwendig. Und schließlich erfordert die sukzessive
Entwertung der Pflegeleistungen durch die Inflation eine
kontinuierliche Dynamisierung der Leistungen und zusätzliche
Einnahmen. Ohne eine Erhöhung des Beitragssatzes läuft die Pflege
Gefahr, nicht mehr flächendeckend in gleich hoher Qualität verfügbar
zu sein", erläutert bpa-Präsident Bernd Meurer.
"Man muss nicht einer der fünf Wirtschaftsweisen sein, um zu
verstehen, dass die zusätzlichen fünf Milliarden Euro in ein paar
Jahren nicht mehr so viel wert sein werden wie heute. Ohne die
Anpassungen der Leistungen droht bei Pflegebedürftigkeit
Sozialhilfeabhängigkeit, und ohne zusätzliches Personal ist die
nötige Zuwendung und Pflege nicht zu schaffen", so Meurer. "Um die
Finanzierung der Pflege langfristig zu sichern, müssen jetzt die
Weichen gestellt werden. Dazu gehört auch, dass die
Schlechterstellung der Heimbewohner bei der Krankenversicherung
endgültig beendet wird."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und circa
18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 19,4
Milliarden Euro.
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