(ots) - Regensburg. Die Bundeswehr wird kleiner, aber
die Sorgen der Soldaten größer. Angesichts der anschwellenden Zahl
von Eingaben von Bundeswehrsoldaten an den Wehrbeauftragten sagte der
Chef des Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, der
Mittelbayerischen Zeitung (Mittwoch/www.mittelbayerische.de):
"Hauptgrund für die Sorgen und Nöte der Menschen in der Bundeswehr
sind die Auswirkungen der Bundeswehrreform mit ihrer zum Teil
übereilten Personalreduzierung. Die schmerzlichen Folgen sind enorme
Belastungen durch Doppelstrukturen, Einsätze und verlängerte
Stehzeiten im Ausland." Auf diese Probleme habe bereits eine
Befragung des Bundeswehrverbandes im ersten Halbjahr hingewiesen. Bis
zum 22. Oktober gingen beim Wehrbeauftragten 4163 Beschwerden von
Soldaten ein. Das sind im Vergleich zum Vorjahr rund ein Fünftel
mehr.
Es gibt besonders viele Beschwerden über "die teils skandalös
langen Bearbeitungszeiten" bei der Beihilfe für Aufwendungen bei
Krankheit oder Pflege für Soldaten und ihre Angehörigen, sagte
Kirsch. Allein zu diesem Komplex erreichten den Wehrbeauftragten in
diesem Jahr 350 Beschwerden. Beim Bundeswehrverband gingen sogar rund
45000 Protestkarten unter dem Motto: "Jetzt reicht`s" ein.
Verbandschef Ulrich Kirsch sagte mit Blick auf die sich
abzeichnende neue Regierungskoalition: "Wir erwarten die konsequente
Fortsetzung der Neuausrichtung der Bundeswehr im Sinne der Menschen.
Wir vertrauen darauf, dass es keine Reform der Reform geben wird."
Nachjustierungen ja, aber keine weiteren Reform."
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