(ots) - Auch wenn Berufspendler, Urlauber und Spediteure es
nicht gern hören: Wer Engpässe im Straßennetz beseitigen will, muss
erst einmal alles noch schlimmer machen. Eine breitere Autobahn 7,
dazu ein bundesweit beispielloser Lärmschutz für geplagte Anrainer -
das gibt es auch in Hamburg nicht ohne Behinderungen und Nervereien
für Autofahrer. Das heißt: Sperrungen, Umleitungen und Schneckentempo
60 auf einer der meist befahrenen deutschen Autobahnabschnitte -
kurz: Stausicherheit für ein glattes Jahrzehnt, wenn nicht länger.
Und das in einer Zeit, in der das Baustellen-Gestöhne lauter klingt
als je zuvor. Denn parallel zum Mega-Ausbau der A
Hamburger Senat auf die Idee verfallen, das Bussystem so zu
erweitern, dass eine Stadtbahn überflüssig wird. Zudem gilt es noch
die Unterlassungssünden vergangener Jahre auszubügeln und den
kalkulierten Verfall des Straßennetzes zu stoppen. In der Summe
ergibt sich eine Belastung, wie sie Hamburgs Pkw- und Lkw-Fahrer
vielleicht noch nie erlebt haben. "Wat mutt, dat mutt", kann und muss
aber wohl sagen, wer sich an den Grund für den A
erinnert. Dringend muss diese norddeutsche und europäische Schlagader
den immer dichteren Verkehrsströmen angepasst werden. In einer immer
stärker vernetzten und mobileren Welt ist das unumgänglich, will sich
die Region nicht selbst abhängen. Und dennoch gilt zugleich: Nicht
jeder Stillstand der nächsten Jahre ist unvermeidbar. Darin liegt die
große Verantwortung planender und ausführender Behörden. Eine
Jahrhundert-Baustelle wie diese erfordert weit gefasste
Gegenmaßnahmen aus einem Guss, um Menschen und Firmen das
Allerschlimmste zu ersparen. Da befremdet es schon sehr, dass Hamburg
ebenso wie Schleswig-Holstein ein eigenes Verkehrskonzept für die
Bauphase und für den Ausweichverkehr ablehnen. Offenbar nach dem
Motto: Augen zu und durch. So schlimm wird's schon nicht werden. Wenn
sie sich da mal nicht täuschen.
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