(ots) - Ein Rücktritt ist überfällig
Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nicht mehr zu halten - die
Autorität des Limburger Bischofs ist weg. Das Vertrauen wichtiger
Gremien und der allermeisten Gläubigen seiner Diözese fehlt ihm. Und
den Kirchensteuerzahlern ist sein leichtfertiger Umgang mit Geldern
nicht zu vermitteln.
Jeder Politiker hätte angesichts derart schwerer Vorwürfe der
Verschwendung und des nun zusätzlichen juristischen Ärgers -
unabhängig vom Ausgang des Rechtsstreits - längst zurücktreten
müssen. Würde sich der 53-jährige Oberhirte zu diesem überfälligen
Schritt entschließen, ginge ein Aufatmen durch die katholische Kirche
in Deutschland. Ebenso war es 2010 nach dem Rücktritt des
umstrittenen Augsburger Bischofs Walter Mixa.
In kirchenrechtlicher Hinsicht aber ist Tebartz-van Elst weniger
angreifbar: Allein Papst Franziskus kann seinen Rücktritt anordnen,
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat dazu keinerlei
Befugnis. Allerdings gebrauchte der Freiburger Erzbischof Robert
Zollitsch vor der Bundespressekonferenz selten klare Worte: Er
forderte Selbstkritik vom Limburger Oberhirten.
Es gehört zur Tragik des Limburger Bischofs, dass ihm diese
Einsicht bisher fehlt.
Aber selbst wenn Tebartz-van Elst in den nächsten Tagen doch noch
zur späten Einsicht käme: Der Verzicht auf das Bischofsamt ist
unausweichlich. Der Schaden, den er nicht nur im Bistum Limburg
angerichtet hat, ist immens.
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