(ots) - Am Dienstag hat das Regierungskabinett
des Landes Baden-Württemberg den Gesetzentwurf zur Errichtung eines
Nationalparks im Schwarzwald beschlossen. Damit nimmt das Projekt
eine wichtige Hürde. Der WWF Deutschland begrüßte die Entscheidung
und hofft nun, dass auch der Landtag in Stuttgart mit einer möglichst
breiten Mehrheit zustimmen wird.
"Schutzgebiete, in denen die Natur, Natur sein kann, haben in
unserer industriell überprägten Kulturlandschaft einen herausragenden
Stellenwert", erklärte Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz
Deutschland beim WWF. "Wir können von Schwellenländern in Asien oder
Südamerika nicht fordern, dass sie ihre Tropenwälder zum Schutz des
Weltklimas und der Biodiversität erhalten, aber zugleich noch nicht
einmal 0,6 Prozent der Landesfläche der Bundesrepublik unter höchsten
Schutzstatus stellen." Deutschland müsse als herausragende
Industrienation gerade beim Naturschutz mit gutem Beispiel
vorangehen, so Pretzell.
Ein Nationalpark könne jedoch nur dann für Natur und Bevölkerung
gut funktionieren und all seine Vorteile für eine Region geltend
machen, wenn er angemessen finanziell und personell ausgestattet
werde, so der WWF. Daher müsse der Landtag in Stuttgart nicht nur dem
Konzept eines Nationalparks im Nordschwarzwald zustimmen, sondern
diesen auch mit entsprechenden Ressourcen und Kapazitäten ausstatten.
Zudem fordert der WWF, gemäß den Empfehlungen der
Weltnaturschutzunion, dass die Fläche des Parks zusammenhängend und
unzerschnitten mindestens 10.000 Hektar umfassen muss.
Für die Errichtung eines Nationalparks wird der WWF mit 1.600
Panda- und 72 Auerhahn-Skulpturen am Mittwoch den 09.10. auf dem
Stuttgarter Marktplatz demonstrieren. Infos unter
www.wwf.de/1600pandas
Weitere Informationen und Forderungen zum Nationalpark unter
www.wwf.de/schwarzwald
Pressekontakt:
Diana Pretzell
Leiterin Naturschutz Deutschland WWF
Tel. 0151-1885 4880
diana.pretzell(at)wwf.de
Roland Gramling
Pressestelle WWF
Tel.: 030-311 777 425
roland.gramling(at)wwf.de