(ots) - Lehrerverband empört über "Totalversagen" bei
Vergabe von Studienplätzen
Meidinger: Höchste Zeit, dass das Bundesbildungsministerium auf
den Tisch haut - "Jedes Semester Tausende von Plätzen unbesetzt"
Osnabrück.- Der Deutsche Philologenverband hat die
Bundesregierung aufgefordert, das "Totalversagen" bei der Vergabe von
Studienplätzen abzustellen, für das die Hochschulen mit
verantwortlich seien. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung"(Samstag) kritisierte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger,
dass jedes Semester aufs Neue Chaos ausbreche. " Software-Probleme,
fehlende Finanzmittel, hohle Versprechungen-es ist ein
Endlos-Trauerspiel, das die Ausmaße des Toll-Collect-Desasters bei
der Maut längst erreicht hat", sagte Meidinger. Weil das System nicht
funktioniere, blieben jedes Semester Tausende von Studienplätzen
unbesetzt. "So kann man nicht mit jungen Menschen umgehen. Es ist
höchste Zeit, dass das Bundesbildungsministerium gehörig auf den
Tisch haut", betonte der Verbandschef. Schon vor drei oder vier
Jahren sei zu erkennen gewesen, dass das neue Vergabesystem ein Flop
ist. _______________________________________________________________
Philologenverband: Starkes Signal für neun Jahre Gymnasialzeit
Warnung vor "Akademisierung"- "Gymnasium nicht der Königsweg für
alle"
Osnabrück. - Der Deutsche Philologenverband hat die Politik dazu
aufgerufen, das "starke Signal" der Eltern für neun Jahre
Gymnasialzeit ernst zu nehmen. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) erklärte Verbandschef Heinz-Peter
Meidinger, jüngste Umfragen bestätigten den Trend in den alten
Bundesländern zu G 9."Eltern wollen ihren Kindern Zeit lassen für
Auslandaufenthalte, Musik, Sport, Ballett oder auch Aktivität in
Jugendorganisationen", sagte Meidinger. Das sei zu akzeptieren. Der
Verbandschef warnte ferner vor einer "Akademisierung". Das Gymnasium
sei nicht der Königsweg für alle. Wenn hinter Studienberechtigung
keine Studienbefähigung mehr stehe, bekomme Deutschland ein großes
Problem. "Vorsemester, in denen Defizite aufgearbeitet werden, oder
Eingangstests können keine Lösung sein", betonte Meidinger. Er lobte
die gut aufgestellte berufliche Bildung in Deutschland. Die
Bundesregierung und alle Beteiligten wären gut beraten, das
berufliche Schulwesen weiter zu entwickeln. "Unsere wirtschaftliche
Stärke haben wir insbesondere auch hochqualifizierten Facharbeitern
zu verdanken", hob der Verbandschef hervor. Diese stünden inzwischen
materiell oft besser da als Absolventen eines sprach- oder
geisteswissenschaftlichen Studiums.
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