(ots) - Wichtiger Beitrag zur Integration
Ohne Zweifel: Der Islam gehört auch zu Niedersachsen. Immerhin 450
000 Muslime leben im Land, viele von ihnen seit Jahrzehnten. Ihr
Anteil entspricht immerhin sechs Prozent der Bevölkerung. Und längst
sitzen Politiker islamischen Glaubens in Parlamenten, lehren
muslimische Professoren das Fach Religion an Universitäten.
Es ist ein Fortschritt, wenn endlich zahlreiche Fragen des Alltags
rechtlich verbindlich geregelt werden - von der Beerdigung über den
Religionsunterricht bis hin zum Recht des Moscheebaus. Wie Hamburg
und Bremen, die derartige Vereinbarungen bereits unterzeichnet haben,
leistet Niedersachsen damit ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur
Integration. So haben die Muslime hoffentlich das Gefühl, im Land zu
Hause zu sein.
Ministerpräsident Stephan Weil kann bei den Verhandlungen mit den
islamischen Verbänden auf der Vorarbeit seiner Vorgänger aufbauen.
Gerade Christian Wulff legte als Ministerpräsident viel Wert auf gute
Beziehungen zu den Muslimen. Wichtig ist nun, dass die
Landesregierung kompetente Verhandlungspartner gefunden hat. Zwar ist
es ein Schönheitsfehler, dass sich nur eine Minderheit aller Muslime
von den islamischen Verbänden vertreten fühlt. Doch zu ihnen gibt es
keine Alternative, wenn der Staat geeignete Ansprechpartner sucht. Im
Gespräch mit ihnen sollte die Regierung kritische Fragen, etwa zur
Gleichberechtigung der Frau und zur Gewalt im Islam, nicht
ausklammern.
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