(ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel denkt, nach einem
Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe), an ein
"ordentliches und ehrliches Angebot" für Koalitionsgespräche zwischen
der Union und den Grünen. Sie will damit einer denkbaren politischen
Erpressungssituation durch die SPD schon im Vorfeld entgehen. Aber
niemand von der Union solle in den nächsten Tagen "Salz in die
offenen Wunden" bei SPD und Grünen streuen, so ein Appell an die
Funktionsträger der Union.
In den internen Gremienberatungen habe die CDU-Bundesvorsitzende,
Sitzungsteilnehmern zufolge, dies unter anderem damit begründet, dass
eine Koalition mit den Grünen möglicherweise "reibungsloser" laufen
würde als eine Neuauflage einer großen Koalition mit einer jetzt
nicht mehr auf Augenhöhe agierenden aber "um mehr Selbstbewusstsein
kämpfenden" SPD. In diesem Zusammenhang habe die CDU-Vorsitzende auch
darauf verwiesen, dass der Union sowieso nur wenige Mandate zur
absoluten Mehrheit fehle. Dies wurde von Sitzungsteilnehmern als
Hinweis darauf verstanden, dass man sich durchaus gelegentlich einen
Abweichler wie Christian Ströbele leisten könne.
In diesem Zusammenhang sagte das CDU-Bundesvorstandsmitglied
Younes Ouaqasse der Zeitung zur Koalitionsfrage: "Wir müssten uns die
Koalition mit der SPD zu teuer erkaufen." Dass die Grünen gerade
etwas kopflos seien, mache die Sache zwar komplizierter, "aber nicht
unmöglich".
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