(ots) - Niedersachsen muss sich touristisch besser
aufstellen. Allen Kommunen sollte es dazu erlaubt sein, eine
Fremdenverkehrsabgabe zu erheben, um ihre Infrastruktur zu pflegen
und zu verbessern. Im Gegenzug aber muss die Kurtaxe fallen. Kurtaxe
- schon das Wort klingt nach 19.
Badewärter und Kurschatten. Im 21. Jahrhundert werden von den
Krankenkassen kaum noch Kuren bewilligt. Stattdessen boomen Wellness-
und nachhaltige Freizeitangebote. Gäste, die für Unterkunft und Essen
sowie Freizeit- oder Kurangebote in Urlaubsorten höhere Preise zahlen
als andernorts, erwarten entsprechende Angebote. Um marktfähig zu
bleiben, können Niedersachsens Urlaubsorte nicht länger störrisch auf
ihre klammen Kassen verweisen und alles beim Alten belassen.
Spätestens, wenn im Nachbarland Schleswig-Holstein die Kurtaxe fällt,
wird der Druck auch in Niedersachsen steigen, die Kurtaxe ebenfalls
zu kippen. International ist Vergleichbares sowieso unbekannt.
Stattdessen sollten sich nicht nur in Kurorten, sondern landesweit
diejenigen an den Kosten touristischer Infrastruktur beteiligen, die
auch wirtschaftlich davon profitieren - ob Hoteliers, Gastwirte,
Ladenbesitzer, Watt- oder Bergführer. Die Kommunen sollten selbst
entscheiden, ob sie eine Abgabe erheben und damit ihre Infrastruktur
verbessern oder nicht. Das bringt gleich drei Vorteile: Für die
Kunden klare, transparente Festpreise und damit einen Imagegewinn,
für die Abgabenzahler ein moralisches Mitspracherecht über die
Verwendung des Gelds und für zahlreiche bislang benachteiligte
Kommunen den Anreiz und die Möglichkeit, sich mit hochwertiger
Infrastruktur touristisch besser aufzustellen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de