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Weser-Kurier: Zu den Ermittlungen gegen Christian Wulff schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 10. April 2013:

ID: 849761

(ots) - Das Blatt hat sich gewendet. Christian Wulff muss
sich seiner Sache schon sicher sein, wenn er einen Vergleich ablehnt
und eine Anklage riskiert. Er will keine halben Sachen und keinen
faulen Kompromiss. Seine Weste soll wieder rein sein, nicht nur
sauber. Verständlicherweise. Und es sieht so aus, als ob er gute
Chancen hätte, am Ende zu triumphieren - sofern das nach diesem
dramatischen Karriereknick überhaupt möglich ist. Ob sich Wulff in
seiner Amtszeit als Minister- und Bundespräsident klug und umsichtig
verhalten hat, ist eine Sache. Doch bei den Ermittlern - den
offiziellen und den selbst ernannten - war von Klugheit und Umsicht
ganz offensichtlich auch nicht viel zu spüren. Im Übereifer und im
politisch verminten Gelände blieb allerhand auf der Strecke, vor
allem die kühle Distanz. Gerüchte und Mutmaßungen sind keine Fakten.
Indizien sind keine Beweise. Und eben daran mangelt es ganz
offensichtlich. Stattdessen wurden Ermittlungen über Ermittlungen
eingestellt - wegen des Kredits für den Hauskauf, der Sylt-Reise und
der Leasingraten, wegen des Bobby-Cars für den Nachwuchs und Kleidern
für die ehemalige Ehefrau. Die Staatsanwaltschaft konzentriert sich
auf einen Fall. Dabei geht um 754 Euro. Lachhaft im Vergleich zu dem,
was Wulff einmal vorgeworfen und zugetraut wurde. Man muss Christian
Wulff wohl nicht bedauern - politische Ämter sind stets riskant. Noch
riskanter sind sie, wenn man auf dem schmalen Grat wandert, den das
Amt bietet: Wenn man sich unbedacht und ausgiebig der Vorteile
bedient, die ein Amt und Prominenz gewähren. Wulff hat das getan, wie
wohl viele andere das tun. Das ist nicht strafbar, macht aber
angreifbar. Ohne Not. Ob der Prozess eröffnet wird oder nicht:
Hochnotpeinlich ist das gesamte Verfahren schon jetzt, für alle
Beteiligten. Doch wenn Wulff am Ende nicht mehr vorzuwerfen bleibt




als ein Mangel an Fein- und Ehrgefühl, müssen selbst die größten
Gegner eingestehen: In dieser unbarmherzigen Wucht hatte Wulff die
Kampagne gegen sich nicht verdient.



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Datum: 09.04.2013 - 20:29 Uhr
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