(ots) - Vielen deutschen Schulen gehen mittlerweile die
Schulleiter aus. Ständig wachsende Aufgaben bei einem überschaubaren
Lohnplus sorgen dafür, dass die Position für viele Lehrer nicht mehr
erstrebenswert ist. Der Gesetzentwurf des Kultusministeriums, der die
Einführung einer erweiterten Schulleitung vorsieht, ist ein Schritt
in die richtige Richtung. Indem Aufgaben auf mehrere Führungskräfte
verteilt werden, bleibt den Rektoren mehr Zeit für das Wesentliche.
Wie gut das funktioniert, hat der seit 2006 laufenden Modellversuch
MODUS F gezeigt. Die für das kommende Schuljahr vorgesehenen 60
Planstellen können bei 4800 staatlichen Schulen in Bayern jedoch nur
ein Anfang sein, wie der Philologenverband zurecht kritisiert. Bei
den größten Schulen anzufangen, mag sinnvoll sein, doch nicht nur an
diesen ist die Belastung der Schulleitungen hoch. Gerade die Rektoren
von Grund-, Mittel- und Förderschulen, die im aktuellen Gesetzentwurf
gar nicht berücksichtigt werden, klagen schon lange darüber, dass
ihnen zu wenig Zeit bleibt, ihre Schulen zu leiten - zumal sie eine
deutlich höhere Unterrichtsverpflichtung haben als etwa ihre Kollegen
an Gymnasien. Hier sollte das Ministerium mit zusätzlichen
Planstellen nachlegen. Die Entlastungen werden nicht nur dazu
beitragen, die Position des Schulleiters wieder attraktiver zu
machen. Auch Kollegien und Schüler werden von der neuen Schulleitung
profitieren.
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