(ots) - Die steigenden Stromkosten belasten zunehmend die 
Kommunen. Wie das ZDF-Verbrauchermagazin "WISO" am Montag, 26. 
November 2012, 19.25 Uhr, berichtet, muss beispielsweise die Stadt 
Leipzig im laufenden Haushalt zirka eine Million Euro mehr für den 
Strom zahlen, den sie selbst verbraucht. Geld, das nach Angaben von 
Finanzbürgermeister Torsten Bonew der Kommune dann fehlt. Deshalb 
müsse im Haushalt umgeschichtet und bei so genannten freiwilligen 
Leistungen der Stadt gekürzt werden. "Das heißt zum Beispiel, wir 
können im nächsten Jahr für eine Million Euro weniger Schlaglöcher 
stopfen", sagt Bonew in "WISO".
   Die Finanzierung der Energiewende über Umlagen und Abgaben sei 
falsch, betont Bonew. "Die Energiewende ist ein 
gesamtgesellschaftliches Problem. Das darf man nicht dem Nutzer und 
den Kommunen aufbürden. Das muss steuerfinanziert werden, ist eine 
gesellschaftliche Herausforderung für den Bundeshaushalt."
   Die Stadtwerke Leipzig erhöhen den Preis für die Kilowattstunde 
Strom um 3,7 Cent. Dadurch wird aber beispielsweise auch der Strom 
für den Betrieb der eigenen Straßenbahnen teurer. Gut 700 000 Euro 
zusätzlich müssen deshalb die Leipziger Verkehrsbetriebe aufbringen. 
"Kosten, die wir über die Ticketpreise an die Fahrgäste weitergeben, 
trotz aller Einsparungen intern", erklärt Ulf Middelberg, Chef der 
Leipziger Verkehrsbetriebe. Die Energiewende müsse anders finanziert 
werden: "Die Umlage muss weg!"
   Auch die Stadtwerke Leipzig fordern, dass die bisherige Regelung 
der Förderung von Erneuerbaren Energien über Umlagen, Abgaben und 
Netzentgelte geändert wird. Der Vorsitzende der Stadtwerke Leipzig, 
Thomas Prauße, kritisiert in WISO den "unkontrollierten Ausbau der 
regenerativen Energien Wind und Sonne", der dazu führe, dass 
"natürlich auch die staatlichen Abgaben, Steuern und Umlagen 
unkontrolliert steigen". Es könne nicht sein, dass der eine von 
Netzentgelten befreit wird, der andere aber nicht, und dass der 
Endkunde für den Ausbau von Offshore-Windparks haften müsse. "Wir 
brauchen schnell eine Änderung, und das nicht erst 2014." 
Stromgroßkunden, die mehr als zehn Gigawattstunden Strom im Jahr 
verbrauchen und mehr als 7000 Netznutzungsstunden vorweisen, können 
sich von der Zahlung des Netzentgeltes befreien lassen.
   Nach bisherigen Plänen von Bundesumweltminister Peter Altmaier 
sollen allerdings die Regelungen des Erneuerbare Energien Gesetzes 
(EEG) erst nach der nächsten Bundestagswahl auf den Prüfstand.
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