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Weser-Kurier: Zu höheren Bußgeldern für Radfahrer schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 31. Juli 2012:

ID: 690427

(ots) - Radfahrer - gerade auch jene in Bremen - dürfen
manches, was den motorisierten Verkehrsteilnehmern verboten ist: etwa
gegen die vorgeschriebene Richtung viele Einbahnstraßen befahren. Oft
können sie sich mit amtlichem Segen aussuchen, ob sie den angebotenen
Radweg oder doch lieber die Fahrbahn oder den Gehweg benutzen. Park-
und Halteverbote existieren für sie faktisch nicht; angeschlossene
Fahrräder werden geduldet, auch wenn sie im Weg stehen. Diese
Vorzugsbehandlung ist in Ordnung, denn niemand kann bestreiten, dass
Radfahren eine sehr umweltfreundliche Form der Mobilität ist. Und
wenn zigtausende Radler auch Auto, Bus oder Bahn fahren würden, wäre
der Verkehrsinfarkt programmiert. Entsprechend groß ist das Selbst-
und Sendungsbewusstsein vieler Radfahrer: Wir sind die Sauberen, die
Guten! Und alle Privilegien, die wir gegenüber den Motorisierten
genießen, sind nicht etwa gewährt, sondern hochverdient - und
eigentlich immer noch zu wenige. Politisch und juristisch wird das
eher befördert als in Frage gestellt. Bei weit mehr als nur einigen
wenigen schwarzen Schafen hat das zu einer gewissen Verwilderung der
Sitten geführt. In der Fußgängerzone absteigen und schieben? Bei
Dunkelheit mit Licht fahren? Das scheinen Kulturtechniken einer
aussterbenden Spezies zu sein - tatsächlich sind sie aber gesetzlich
geboten. Doch das nutzt nichts, wenn die Bußgelder bei Verstößen
lächerlich sind: In der Fußgängerzone muss der Kampfradler schon
einen Unfall verursachen, um 25Euro los zu werden - ist er nur
gedankenlos, reicht ein Zehner. Das beeindruckt nicht einmal Schüler
oder Azubis. Hinzu kommt das Vollzugsdefizit: Wann hat man zuletzt
einen Polizisten gesehen, der einen Radler in der Fußgängerzone
verwarnt? Eben! Die halten sich damit kaum noch auf. Und daran wird
sich angesichts der Bremer Personalausstattung nichts ändern - höhere




Bußgelder hin oder her. Da ist es auf eine verquere Art konsequent,
dass Bremen in der entsprechenden Bund-Länder-Gruppe gar nicht erst
vertreten ist. Am Handlungsbedarf ändert das freilich nichts, wenn
die propagierte Vorfahrt für das Fahrrad auch sozialverträglich für
die übrigen Verkehrsteilnehmer gestaltet werden soll. Und wenn man
das in Bremen nicht erkennt, gibt es ja zum Glück noch ein paar
weitsichtige Hamburger.



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Datum: 30.07.2012 - 21:13 Uhr
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