(ots) - Die Umsetzung des Europäischen Fiskalpaktes ist 
richtig, erfordert aber nach Auffassung des Deutschen Städte- und 
Gemeindebundes ein kommunales Entlastungsprogramm, andernfalls wird 
Deutschland die Kriterien nicht einhalten können. Der Fiskalpakt 
begrenzt die Staatsverschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden auf 
ca. 14 Mrd. Euro proJahr. "Trotz guten Wirtschaftswachstums haben 
sich allein die Kassenkredite der Kommunen im letzten Jahr um fast 6 
Mrd. Euro auf 45 Mrd. Euro erhöht. Damit würden schon fast 50 Prozent
des Verschuldenvolumens von den Kommunen nur mit den Kassenkrediten 
ausgeschöpft. Handlungsspielräume für zusätzliche Investitionen des 
Staates z.B. für große Infrastrukturprojekte würden stark 
eingeschränkt", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg 
heute in Berlin.
   Trotz gut entwickelter Gewerbesteuer haben die Kommunen im letzten
Jahr mit einem Defizit von ca. 3 Mrd. Euro abschließen müssen. Daran 
wird deutlich, dass die vom Fiskalpakt geforderte Konsolidierung von 
den Städten und Gemeinden aus eigener Kraft nicht geleistet werden 
kann. Dies liegt insbesondere an den nach wie vor weiter steigenden 
Sozialausgaben, die auch 2011 über 43 Mrd. Euro ausgemacht haben. 
Deswegen ist es der richtige Ansatz, die Umsetzung des Fiskalpaktes 
davon abhängig zu machen, dass die Kommunen von den Kosten der 
Eingliederungshilfe in Höhe von 13,9 Mrd. Euro pro Jahr entlastet 
werden. Das ist auch deshalb gerechtfertigt, weil die 
Eingliederungshilfe für Behinderte durch Bundesgesetz vorgeben ist 
und die einzelne Stadt keinen Einfluss darauf nehmen kann, es sich 
vielmehr um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt.
   Bund, Länder und Kommunen sollten einen Entlastungspakt schließen.
Darin sollten zum einen die Entastung von der Eingliederungshilfe 
geregelt werden.  Zusätzlich brauchen wir ein Programm um den 
bedenklichen Investitionsstau bei der kommunalen Infrastruktur 
aufzulösen und u.a. im Sinne des Klimaschutzes die energetische 
Sanierung der öffentlichen Gebäude voranzutreiben.
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