(ots) - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck 
weist dem Wirtschaftsmodell der Genossenschaften eine entscheidende 
Rolle für das Gelingen der Energiewende zu. Platzeck sagte heute in 
Potsdam bei der Eröffnung des Wirtschaftsforums der Brandenburger 
Volks- und Raiffeisenbanken wörtlich:
   "Eine Energiewende, die sich aus der Perspektive der Menschen über
ihre Köpfe hinweg vollzieht, wird immer wieder auf Unverständnis und 
auch auf Widerstand stoßen. Dies zumal dann, wenn die Leute den 
Eindruck haben, dass vor allem Großkonzerne den kommerziellen Nutzen 
davontragen. Deshalb muss die Energiewende zugleich zu einer 
Beteiligungswende vor Ort werden - und zwar auch im ökonomischen 
Sinn. Regional verankerte Genossenschaften sind dabei die natürlichen
Partner des regionalen Handwerks und Mittelstands. Um es ganz einfach
zu sagen: Ein Windrad vor dem Dorf, von dem die gesamte 
Dorfgemeinschaft wirtschaftlich profitiert, wird viel positiver 
wahrgenommen als das Windrad eines ortsfremden Großkonzerns. Das eine
ist das Eigene, das Andere das Fremde. Die Chance, insgesamt 
Akzeptanz für die zunehmend dezentrale Energieinfrastruktur zu 
gewinnen, wie wir sie im 21. Jahrhundert benötigen, wächst in dem 
Maße, wie Bürgerinnen und Bürger den Umbau als selbstbestimmt und als
nutzbringend wahrnehmen können. Die Energiewende muss ihre eigene 
Energiewende sein! Die Genossenschaft ist die Rechtsform, in der die 
Energiewende zur erfolgreichen Beteiligungswende werden kann."
   Modelle der Energiegenossenschaft verfügen nach Überzeugung 
Platzecks über beträchtliche Potenziale. Auf diesem Gebiet sei in den
vergangenen Jahren ein Gründungsboom zu verzeichnen. Über 450 
Energiegenossenschaften seien in den vergangenen fünf Jahren in 
Deutschland neu entstanden. Auch generell  misst Platzeck dem 
Wirtschaftsmodell der Genossenschaften eine große Bedeu-tung bei. 
Platzeck wörtlich: 
   "Der Grundgedanke einer 'Ökonomie des Miteinanders' ist für mich 
der Gegenentwurf der gescheiterten finanzmarktgetriebenen 
Turboökonomie unter der Devise: Gier ist gut und Egoismus ist 
schlau." Genossenschaften stünden für eine solidarische Organisation 
des gemeinsam verantworteten Wirtschaftskurses, mit der sich auch 
schwarze Zahlen schreiben ließen. Der Ministerpräsident zeigt sich 
überzeugt: "Wirklich nachhaltig ist am Ende nur eine 'Ökonomie und 
eines Gesellschaft des Miteinanders'. Dies sei besonders in einer 
Zeit wichtig, "in der sowohl der Markt als auch der Staat an Grenzen 
stoßen, aber die Bürgerinnen und Bürger zugleich mehr als je zuvor 
bereit sind, sich selbst zu organisieren, sich zivilgesellschaftlich 
zu engagieren, sich zu beteiligen und mitzubestimmen", so Platzeck.
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