(ots) - Zwei Wahlsieger - CDU und SPD -, die mit ihrem
Ergebnis nicht das anfangen können, was sie eigentlich wollten. Zwei
gefühlte Sieger - FDP und Piraten -, die nicht gebraucht werden. Und
einen linken Absturz. Die Wähler im Land zwischen den Meeren haben
ein Wahlergebnis beschert, über das noch lange gerätselt werden wird.
Dänen-Ampel, Groß-Koalition? Für eine klare Kante haben sie nicht
gesorgt. Dennoch könnte der Trend aus dem Nordwesten auch auf andere
Landesteile durchschlagen, etwa auf NRW und gar auf den Bund. Die
alten Wunschkoalitionen, Schwarz-Gelb und Rot-Grün, sind für viele
Wähler so anziehend wie alter Fisch. Es muss neue Ware her. Auf der
einen Seite wirbeln die Protest-Piraten das sogenannte "linke Lager"
durcheinander. Die Internet-Demokraten haben mit charmantem
Dilettantismus nun bereits den dritten Landtag geentert. Noch können
die Polit-Neulinge mit vagen Positionen und unklaren Machtambitionen
kokettieren, doch lange werden sie sich nicht mehr dahinter
verstecken können. Auf der anderen Seite hat die "Wiederauferstehung"
der FDP hingegen vor allem mit ihrem Vormann Wolfgang Kubicki zu tun.
In NRW traut man einen ähnlichen Coup Christian Lindner zu. Rösler
ist längst FDP-Vorsitzender von Kubickis und Lindners Gnaden. Die
Kette, mit der sich die Liberalen an die Union binden, dürfte bald
zerschlagen werden. Für Union und SPD wiederum bedeuten bunter
zusammengesetzte Parlamente, sie kreieren fantasiereich
Dreierbündnisse oder aber sie wählen die Mehltau-Variante der großen
Koalition.
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