(ots) - Der Frontverlauf in Sachen Betreuungsgeld ist
ziemlich übersichtlich: die CSU allein auf weiter Flur gegen den Rest
der Republik. Bei den Koalitionsverhandlungen vor zweieinhalb Jahren
hatte Horst Seehofer das umstrittene Nicht-Krippengeld durchgedrückt.
Seit Wochen hat der CSU-Chef nun alle Hände voll zu tun, die höchst
umstrittene Familienleistung nicht unter die Räder kommen zu lassen.
Es bleibe bei der Wahlfreiheit für Eltern, die ihre kleinsten
Sprösslinge unter drei Jahren nicht in eine Krippe geben wollen, die
mit staatlichen Mitteln gefördert wurde, heißt es mit drohendem
Unterton aus München. Selbst eine Kopplung der Auszahlung des
Betreuungsgeldes an die frühkindlichen Vorsorgeuntersuchungen, die
äußerst sinnvoll wäre und nun von Familienministerin Kristina
Schröder ins Spiel gebracht wurde, kommt für die CSU-Granden offenbar
nicht infrage. Damit verlangt die CSU-Spitze von den beiden anderen
Koalitionspartner im Grunde: Augen zu und durch. Besonders
erfolgreich ist ein solches Diktat, langfristig gesehen, allerdings
nicht. Es ist sogar unklug. Und die Gegner des Betreuungsgeldes
außerhalb der Koalition wird es schon gar nicht umstimmen. Autor:
Reinhard Zweigler
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