(ots) - Gefährliche Spielzeuge und Idole
Mehr Tote und Verletzte im Straßenverkehr: Das ist die
Schattenseite des sonnigen Frühjahrs 2011. Doch abseits vom Wetter
gibt es Trends, die bedenklich stimmen. Etwa den, dass starke
Motorräder fast nur noch von Älteren gekauft werden. Was der
routinierte Biker sicher lenkt, kann für den Sonntagsfahrer mit
schwindender Körperbeherrschung ein gefährliches Prestige-Spielzeug
sein.
Die Autoindustrie arbeitet an elektronischen Systemen zur
Vermeidung von Auffahrunfällen. Doch noch steckt die Technik in den
Kinderschuhen und wird Unfälle mit Fußgängern wohl auch im
ausgereiften Zustand nicht verhindern können. Je stärker ein Fahrzeug
seinem Lenker aber ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, desto mehr
ist er geneigt, sich allein darauf zu verlassen.
So schützt auch ein großer Wagen mit allen technischen Finessen
seine Insassen nicht vor der tödlichen Wucht des Aufpralls auf einen
Baum bei hohem Tempo. Eher schon die Einsicht, dass viele Alleen zu
einer Zeit entstanden sind, in der Fahrzeuge mit zwei statt 200 PS
unterwegs waren.
Für den auffällig starken Anstieg tödlicher Verkehrsunfälle junger
Menschen könnte der Mobilitätswahn der Gesellschaft mitverantwortlich
sein. Wer würde schon wegen Übermüdung nach der Disco aufs Autofahren
verzichten, wenn sich Idole wie Popstars, Schauspieler und Manager
lange Arbeitstage mit anstrengenden Flugreisen kaum anmerken lassen?
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