(ots) - Während Außenminister und FDP-Chef Westerwelle in
China die Kunst der Aufklärung pries, waren in seiner Parteizentrale
besonders tapfere Aufklärer am Werk. Sie sondierten die Lage für eine
Teamlösung an der FDP-Spitze, in der er nicht mehr vorkommen soll -
und zogen deren Verkündung mal fix eine Woche nach vorn, damit der
bisherige Vorsitzende ihnen nicht mehr in die Quere kommen kann.
Montag soll die neue Führungsmannschaft stehen. Unser Mitleid kann
sich in Grenzen halten. Schließlich war Westerwelle auch nicht fein,
als er vor zehn Jahren den damaligen FDP-Vorsitzenden Gerhardt vom
Stühlchen kippte, um ihn fünf Jahre später auch als Fraktionschef in
die Wüste zu schicken. Liberal ist der Umgang bei den Liberalen nie
gewesen. Daran ändert auch nichts, dass man jetzt das Wörtchen Team
strapaziert. Ein Team unter Leitung von Generalsekretär Lindner oder
Gesundheitsminister Rösler, die von den Altvorderen geradezu zum
Aufmucken getragen werden mussten? Oder eines, in dem Fraktionschefin
Homburger weiter mitspielen kann - Westerwelles treueste Gefolgsfrau,
die nach der Pleite in Stuttgart und Mainz von ihm abrückt, um das
eigene politische Überleben zu sichern? Ein klasse Team. Wohin
inhaltlich die Reise gehen soll, können die tapferen Aufklärer ja
dann in der Opposition nach 2013 klären.
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