(ots) - Der Vorsitzende der Bundesvereinigung 
Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, forderte anlässlich der 
Pressekonferenz seines Verbandes heute in München, zwei wichtige 
Programme des Bundes, nämlich die Städtebauförderung und das 
CO2-Gebäudesanierungsprogramm trotz aller Sparzwänge beim 
Bundeshaushalt 2012 entsprechend auszustatten. 
   Schneider wörtlich: "Wir sprechen uns im Rahmen der beginnenden 
Haushaltsberatungen nachdrücklich dafür aus, im Bundeshaushalt 2012 
eine Erhöhung der Städtebaumittel auf mindestens 550 Mio. Euro, also 
der Höhe des Verpflichtungsermächtigungsrahmens des Bundes 2010, 
vorzusehen. Jeder in der Städtebauförderung aus Bundesmitteln 
eingesetzte Euro mobilisiert ca. 17 Euro weiterer öffentlicher und 
privater Investitionen, so dass sich das Programm selbst trägt und 
sich faktisch durch rückfließende Umsatzsteuer mehr als 
refinanziert." 
   Für den Bereich der energetischen Gebäudesanierung forderte 
Schneider, die KfW-Programme "Energieeffizient Bauen und Sanieren" 
wieder auf mindestens zwei Milliarden Euro aufzustocken und auf 
dieser Höhe zu verstetigen, um die angestrebten Ziele des 
Energiekonzepts zu erreichen. 
   Diese Forderung hat die Bundesvereinigung Bauwirtschaft in dieser 
Woche in einem breiten Bündnis aus 22 Verbänden, darunter der 
Deutsche Mieterbund, der WWF, der Nabu wie auch die Verbände des 
deutschen Bau- und Ausbauhandwerks, Bundesregierung und Bundestag 
vorgelegt. 
   In den vergangenen Jahren wurde die Fördersumme von 2,25 
Milliarden Euro im Jahr 2009 kontinuierlich auf 1,35 Milliarden Euro 
in 2010  bzw. 0,9 Milliarden Euro in diesem Jahr gesenkt, und das, 
obwohl ca. 25 Millionen Wohnungen in Deutschland weiterhin 
sanierungsbedürftig sind. "Entsprechend stagniert die Sanierungsrate,
die gesteckten Ziele rücken in weite Ferne." So Schneider. 
   Der Bundeshaushalt sieht aktuell nur 436 Mio. Euro vor. "Vor dem 
Hintergrund des Moratoriums der Bundesregierung, die Verlängerung der
Restlaufzeiten deutscher Atomkraftwerke für drei Monate auszusetzen, 
muss sichergestellt werden, dass die schon in diesem Jahr aus dem 
Energie- und Klimafonds der AKW-Betreiber erwarteten 500 Mio. Euro 
nun aus dem Bundeshaushalt kommen, ansonsten gerät die energetische 
Gebäudesanierung vollends ins Stocken." So die Forderung Schneiders. 
   Schneider verwies einmal mehr auf die Hebelwirkung des Programms: 
"Ein Euro Förderung löst neun Euro private Investitionen aus. Diese 
gehen zu etwa 90 Prozent in die lokale Wertschöpfung und in den 
deutschen Mittelstand. Knapp 300.000 Arbeitsplätze werden so 
geschaffen bzw. gesichert. So entstehen durch jeden Euro Fördermittel
allein 1,50 Euro an zusätzlichen Mehrwertsteuereinnah-men, und zwar 
im gleichen Haushaltsjahr. Hinzu kommen Einnahmen aus der Einkommen- 
und Körperschaftssteuer. Somit finanziert sich das Programm nicht nur
selbst, sondern es erhöht die Einnahmen des Staates." 
   Neben die Förderung der energetischen Gebäudesanierung müssen - so
die Forderung der deutschen Bauwirtschaft - weitere, insbesondere 
steuerliche Anreize treten, um das Sanierungstempo wesentlich zu 
beschleunigen und um tatsächlich einen CO2-neutralen Gebäudebestand 
in Zukunft zu haben. 
   Schneider zählt darunter die Verdopplung der linearen Absetzung 
für Abnutzung (AfA) von bisher 2 auf 4 Prozent sowie die Einführung 
einer erhöhten AfA in Höhe von 8 % in den ersten 8 Jahren bei 
energetischem und altersgerechtem Baumaß-nahmen im Neubau und 
Bestand. Er fordert darüber hinaus die Einführung einer Abschreibung 
für selbstgenutztes Wohneigentum analog § 82a EStDV. Die 
energe-tische Modernisierung von Gebäuden und Wohnungen, die für 
eigene Wohnzwecke genutzt werden, könnte dann durch eine steuerliche 
Abschreibung in Höhe von 10 % für das Jahr der Erstellung und für die
darauf folgenden 9 Jahre gefördert werden. 
   Beide Programme, Städtebauförderung wie energetische 
Gebäudesanierung, dienen der Realisierung von Vorhaben, die der 
heimische Mittelstand der Bau- und Ausbauwirtschaft mit seinen rund 
2,7 Mio. Beschäftigten umsetzt.
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