(ots) - Die Wogen glätten
Gorch Fock in schwerer See: Die Wogen der Empörung schlagen hoch,
seitdem von übertriebenem Drill, gefährlichen Nötigungen und Meuterei
auf dem Segelschulschiff die Rede ist. Höchste Zeit, dass sich eine
Untersuchungskommission und die Justiz mit dem Fall beschäftigen.
Schnelle Aufklärung ist vonnöten, damit sich die Wogen wieder
glätten und das Ansehen der Streitkräfte nicht dauerhaft Schaden
nimmt. Denn je länger über Missstände diskutiert wird, desto mehr
kann sich der Eindruck verfestigen, derartige Vorgänge seien keine
Einzelfälle.
Werbung für die Truppe sieht in jedem Fall anders aus. Dabei
könnte die Bundeswehr sie gerade jetzt gut gebrauchen. Schließlich
gibt es keine Wehrpflicht mehr, was die Rekrutierung fähiger Männer
und Frauen deutlich erschwert.
Bizarr auch, wie stark das Thema Gorch Fock wichtige andere Fragen
überlagert. So als wäre die geplante Bundeswehrreform eine
Fingerübung. Dabei soll es massiven Personalabbau und
Standortschließungen geben. So etwas fordert den ganzen Minister -
vor allem, wenn der Ankündigung milliardenschwerer Einsparungen auch
Taten folgen sollen. Noch ist kein entsprechendes Konzept absehbar.
Es wird im Gegenteil sogar argumentiert, die Ausgaben müssten
zunächst steigen.
Dies nährt Zweifel, dass der sonst so überzeugend auftretende
Minister auch als Sparkommissar eine gute Figur macht. Bisher wirkt
er in dieser Rolle noch reichlich behäbig, fast pummelig.
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