(ots) - Leicht vermeidbar
Hunderte Bauernhöfe in Niedersachsen zittern um ihre Existenz,
weil ein Futtermittelhersteller Reste aus der Biodiesel-Produktion
ins Tierfutter gemischt hat. Wie viel kriminelle Energie
dahintersteckt, werden die Gerichte klären müssen.
Ob die markigen Reaktionen aus Ministerien und Verbänden
tatsächlich zu mehr Sicherheit führen werden, muss aber bezweifelt
werden. Zu oft erschütterten in den vergangenen Jahren
Lebensmittelskandale die Öffentlichkeit. Geblieben ist von all den
Ankündigungen und Versprechen zu wenig. Spätestens, wenn die
mächtigen Industrie-Lobbyisten damit drohen, dass weitere Auflagen
die Produktion verteuern und damit Arbeitsplätze gefährden, knicken
Politiker meist ein.
Die Folge: Selbst nach großen Lebensmittelskandalen tut sich
wenig. Der nächste Fall ist nur eine Frage der Zeit.
Dabei könnten Vorfälle wie dieser leicht verhindert werden: Wenn
ein bedeutender Futtermittelfabrikant jahrelang unbemerkt giftige
Reste in seine Produktion mischen kann, wird er einfach nicht
ausreichend kontrolliert.
Deshalb ist die Aufsichtsbehörde verpflichtet, für eine bessere
Kontrolle der Futterherstellung zu sorgen. Hohe Kosten können
jedenfalls kein Argument sein. Denn der Schaden, der dem
landwirtschaftlich geprägten Niedersachsen, seinen Bauern und
letztlich auch Verbrauchern mit diesem Dioxin-Skandal entstanden ist,
dürfte die Kosten für zusätzliche Lebensmittelkontrolleure deutlich
übersteigen.
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