PresseKat - BERLINER MORGENPOST: Die BSR versagt am ersten Wintertag

BERLINER MORGENPOST: Die BSR versagt am ersten Wintertag

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(ots) - Nein, eine Überraschung ist der Wintereinbruch in
Berlin nicht gewesen. Jedenfalls nicht für die Berlinerinnen und
Berliner, denn der Wetterdienst wies schon seit Tagen darauf hin,
dass es ab Mittwochnacht schneien werde. Nur eine Institution scheint
offensichtlich völlig überrascht worden zu sein: die Berliner
Stadtreinigung (BSR). Obwohl der Schnee pünktlich am Mittwoch um 22
Uhr durch Berlin fegte, waren gestern früh die Hauptstraßen nicht
geräumt, zehn Zentimeter hoch türmte sich der Schnee auf wichtigen
Verbindungsstraßen, auf Gehwegen und natürlich an Tram- und
Bushaltestellen, für deren Räumung die BSR nach dem neuen
Straßenreinigungsgesetz nun auch zuständig ist. Wie konnte das
passieren? Warum ging die BSR offensichtlich so unkoordiniert vor,
dass Nebenstrecken wie die Kreuzberger Bergmannstraße geräumt waren,
die Hauptverbindungen wie die Leipziger Straße oder die
Hardenbergstraße aber nicht? Und dies, obwohl doch nach dem letzten
schlimmen Winter mit viel Schnee und noch mehr Eisglätte klar war,
dass alle Menschen die BSR aufmerksam beobachten würden? Nun,
erwartungsgemäß war sich die BSR gestern keiner Schuld bewusst. Sie
hatte vor allem eine Erklärung parat: Die niedrigen Temperaturen
seien für die Probleme verantwortlich gewesen. Diese hätten
verhindert, dass das Feuchtsalz auf den Hauptstraßen wirkte, und so
blieb der Schnee liegen. Angeblich sei auch schon vor drei Uhr mit
der Schneeräumung begonnen worden, hieß es bei der BSR. Seltsam nur,
dass davon nichts zu sehen war. "Unser Unternehmen" sagte kürzlich
auf einem Parteitag der SPD deren verkehrspolitischer Sprecher,
Christian Gaebler, über die BSR. Das stimmt zwar nicht, denn die BSR
ist ein Landes- und kein SPD-Unternehmen, aber der Regierende
Bürgermeister Klaus Wowereit (ebenfalls SPD) hat wohl geahnt, dass




das mit der BSR und dem Schnee nicht gut gehen würde. Schon am
Mittwochmorgen, als andere Bundesländer bereits im Winterchaos
versanken und in Berlin noch keine Flocke gefallen war, forderte er
die Berliner auf, in den nächsten Wochen auch selbst zur
Schneeschaufel zu greifen und die Gehwege zu räumen, sich gegenseitig
zu helfen. Den Appell wiederholte er gestern noch einmal. Das sei
auch eine "Frage der Zivilgesellschaft", sagte Wowereit. Das mag sein
- und es war auch im letzten Winter schon so, dass die Berliner sich
gegenseitig über das Eis geholfen haben, dass auch Mieter zur
Schneeschippe griffen, um den Gehweg vor ihrem Mietshaus zu räumen.
Aber es gilt eben auch: Die Berliner Stadtreinigung ist ein
Unternehmen des Landes Berlin und wird über die Gebühren, die alle
Berlinerinnen und Berliner zahlen müssen, finanziert. Dafür muss die
BSR auch ihre Leistung erbringen, andernfalls müssen Konsequenzen
gezogen werden. Nach dem neuen Straßenreinigungsgesetz drohen
Hausbesitzern und Grundstückseigentümern hohe Strafen, wenn sie ihren
Schneeräumungspflichten nicht nachkommen. Das muss auch für die BSR
gelten. "BSR - Bei Schnee ratlos", hieß es gestern im Internet auf
Facebook. Hoffentlich nur an diesem ersten Wintertag.



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Datum: 02.12.2010 - 21:10 Uhr
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