(ots) - Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Bernhard Felmberg, hat die
Bundesregierung aufgerufen, zusammen mit den europäischen Partnern
verstärkt auf ein weltweites, rechtlich-verbindliches
Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll hinzuarbeiten. Im Blick auf die
16. Weltklimakonferenz, die am heutigen Montag in Cancun/Mexiko
beginnt, sagte Felmberg: "Das Scheitern der Klimakonferenz von
Kopenhagen vor einem Jahr erweist sich jetzt schon als Unglück.
Wissenschaftler setzen die Kosten des Klimawandels durch das Zögern
inzwischen viel höher als ursprünglich befürchtet an."
Der Prälat wies auf den Beschluss der EKD-Synode vom 10. November
hin, wonach bis 2020 in der Europäischen Union 30 Prozent weniger
Kohlendioxid ausgestoßen werden sollen. Der deutsche Ausstoß solle um
40 Prozent verringert werden. Die Bundesregierung habe diese
Reduktion um 40 Prozent ohnehin schon im Koalitionsvertrag
vereinbart. Daher sei es auch im Interesse der deutschen Wirtschaft,
die anderen Staaten der EU auf ein Gesamtziel von 30 Prozent zu
verpflichten, so Felmberg. Bislang hatten sich die
EU-Mitgliedsstaaten lediglich auf eine CO2-Reduktion von 20 Prozent
festgelegt.
Als Voraussetzung für einen Erfolg der internationalen
Verhandlungen benennt der Prälat außerdem die Einhaltung der in
Kopenhagen getroffenen Zusagen, in 2010 den nächsten beiden Jahren
1,26 Milliarden Euro für Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in
Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. "Die Menschen auf der
Südhalbkugel leiden am meisten unter den Folgen des Klimawandels, den
sie nicht verursacht haben. Wir müssen ihnen zunächst einmal helfen,
die Folgen zu bewältigen. Für ihre weitere Industrialisierung ist es
dann wichtig, dass sie umfassende Unterstützung beim Umstieg auf
grüne Technologien erhalten. Schließlich müssen die Urwälder als
'grüne Lunge' der ganzen Welt erhalten werden. Dafür brauchen wir
neue und zusätzliche Mittel, die die bestehende Entwicklungshilfe
ergänzen", fasst der EKD-Bevollmächtigte die Forderungen der Kirchen
und ihrer Entwicklungshilfeorganisationen zusammen. Er betont: "Die
Klimapolitik braucht gerade angesichts festgefahrener Verhandlungen
unser ganzes Engagement."
Hannover/Brüssel, 29. November 2010
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
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