(ots) - Auch nach dem Ende der Pandemie bleibt die echte
Virusgrippe oder Influenza eine bedeutende Gefahr für Leben und
Gesundheit vieler Menschen. Wer zu einer der Risikogruppen zählt,
sollte sich deshalb mit einer vorbeugenden Impfung schützen. So
lautete die Empfehlung von Grippeexperten während einer
Pressekonferenz von Novartis Vaccines.
"Die Situation in der vergangenen Grippesaison 2009/2010 hat mit
der Verbreitung eines neuen Grippevirus und der Pandemie gezeigt, wie
unberechenbar Grippeviren sein können", sagte Prof. Dr. Thomas
Weinke, Klinikum Ernst-von-Bergmann, Potsdam. Wie der Chefarzt der
Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie berichtete, wurde
jüngst auf dem Kongress "Options for the Control of Influenza" in
Hong Kong im September 2010 besonders betont, dass auch in der
Zukunft aufgrund der Neigung des Grippevirus, sich ständig zu
verändern, immer wieder mit neuen Ausbrüchen gerechnet werden muss.
In Deutschland zu wenige gegen Grippe geimpft
Umso wichtiger ist laut Weinke, dass sich Menschen, für die die
Grippe eine besondere Gefahr darstellt, impfen lassen. Zu diesen
zählen Senioren, chronisch Kranke, medizinisches Personal, Menschen
mit vielen Personenkontakten und - seit dieser Saison - auch
Schwangere. In Deutschland sind im Vergleich zu anderen
Industrienationen deutlich weniger Personen durch Impfung geschützt:
"Während die Impfraten bei den Über-60-Jähringen in Deutschland
aktuell bei 60% liegen, sind in Frankreich, Irland, Spanien und
Großbritannien 65-78% dieser Altersgruppe gegen Grippe geimpft" so
Weinke. Noch geringer seien in Deutschland die Impfquoten bei
chronisch Kranken und medizinischem Personal, die nur 30% bzw. 25%
erreichen. Ziel von Aufklärungsmaßnahmen müsse es sein, die Impfraten
zu verbessern, forderte Weinke, denn: "Bei konsequenter Anwendung der
Grippe-Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission kann eine
beachtliche Zahl von Erkrankungs- und Todesfällen verhindert werden."
Wichtig ist die Impfung für Menschen im Seniorenalter. Bei ihnen
kommt es am häufigsten zu Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und
Todesfällen durch Grippe-Erkrankungen. Allerdings ist bei älteren
Menschen die Schutzwirkung nach einer Standard-Grippeimpfung oft
geringer, da die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nachlässt und
daher nach einer Impfung weniger Abwehrstoffe gebildet werden als bei
gesunden, jüngeren Erwachsenen. Einen Ausweg bieten Grippeimpfstoffe
mit Wirkverstärkern. Als Vorteil wirkverstärkter Grippeimpfstoffe
nannte Weinke eine bessere Produktion von Antikörpern gegen Grippe
durch das Immunsystem und damit eine verbesserte Schutzwirkung.
Außerdem schützen die wirkverstärkten Impfstoffe länger vor der
Infektion und sie erzeugen einen Schutz auch vor leicht veränderten
Varianten von Grippeviren. Für den Wirkverstärker MF59 ist laut Prof.
Weinke eine hohe Sicherheit und gute Verträglichkeit nachgewiesen.
Wie Weinke berichtete, zeigen aktuelle Daten, die in Hong Kong vor
1400 Teilnehmern präsentiert wurden, die bessere Schutzwirkung
wirkverstärkter Grippeimpfstoffe mit MF59 gerade für Risikogruppen,
wie Ältere, Kleinkinder und Personen mit chronischen Erkrankungen. Es
werde erwartet, dass in Zukunft mit wirkverstärkten Impfstoffen
gezielter auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Risikogruppen wie
Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem eingegangen werden
kann.
Auch bei Kindern besserer Impfschutz durch wirkverstärkte
Grippeimpfstoffe
Noch häufiger als Senioren erkranken Kinder an Grippe. Kinder
tragen aufgrund ihrer zahlreichen Sozialkontakte zudem maßgeblich zur
Verbreitung der Infektion bei. Gerade bei Kleinkindern kann es
außerdem zu schweren Verläufen kommen: "Von 100.000 Kindern unter 5
Jahren, die erkranken, müssen 125 im Krankenhaus behandelt werden",
berichtete Dr. Lothar Maurer, Kinderarzt in Frankenthal. Maurer,
dessen Praxis Meldepraxis des Robert-Koch-Instituts für
Grippeüberwachung ist, plädiert daher für eine generelle
Impfempfehlung für Kinder in Deutschland, wie sie in den USA bereits
umgesetzt worden ist. Auch bei Kindern ist die geringere Leistung des
Immunsystems und damit die reduzierte Wirkung von
Standard-Grippeimpfungen ein Problem. "Deshalb ist es wichtig, die
Menschen zu impfen, die zu Kindern Kontakt haben und außerdem
wirkverstärkte Impfstoffe für Kinder zu entwickeln, die für einen
besseren Schutz sorgen", so Maurer. Als Beispiel nannte Maurer den
mit MF59 wirkverstärkten Impfstoff, der in einer finnischen Studie
bei Kindern seine 99%ige Wirksamkeit und länger andauernde Wirkung
unter Beweis gestellt hat. Dieser Impfstoff ist jedoch bisher noch
nicht für Kinder zugelassen.
Grippeimpfung für herzkranke Patienten ein Muss
Von einer wirkverstärkten Grippeimpfung könnten in Zukunft
außerdem Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren, denn:
"Je älter und kränker, desto schwerer erkranken wir an Grippe und
desto schlechter reagieren wir auf die Impfung", erklärte Dr. Peter
Lehmann, Facharzt für Innere Medizin, Gräfelfing. "Die Grippe kann
eine Arteriosklerose fördern", so Lehmann weiter. Herzinfarkte und
Schlaganfälle zählten daher zu den möglichen Folgen einer
Grippeinfektion. Für Herz-Kreislauf-Patienten sei die Grippeimpfung
daher ein Muss, so der Experte.
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