(ots) - Der Trend zu Fernreisen ist ungebrochen - gerade 
jetzt im Herbst packen viele Menschen die Koffer, um zu Sonnenzielen 
außerhalb Europas aufzubrechen. Ein guter Impfschutz gegen die am 
Reiseziel vorkommenden Infektionskrankheiten gehört dabei zu den 
wichtigsten Reisevorbereitungen. Neue Entwicklungen und Erkenntnisse 
bei den Reiseimpfungen haben den Schutz vor besonders gefährlichen 
Infektionen verbessert.
   Während Standard-Impfungen wie die gegen Tetanus, Diphtherie und 
auch Hepatitis A bereits bei vielen Reisenden im Impfpass stehen, 
finden andere Erkrankungsrisiken wie Meningokokken-Infektionen und 
Japanische Enzephalitis noch wenig Beachtung. Doch gerade diese 
Infektionen können schwerwiegende Folgen haben, warnte Dr. Christian 
Schönfeld vom Tropeninstitut Berlin anlässlich des Symposions Impfen,
Reisen und Gesundheit am 25. September 2010 in München.
   Verbesserter Schutz vor Meningokokken durch neue Impfung
   "Erkrankungen durch Meningokokken-Infektionen kommen weltweit vor.
Sie können zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung) und einer Sepsis 
(Blutvergiftung) mit teils dramatischen Verläufen führen. Bis zu 20% 
der Betroffenen behalten nach der Erkrankung bleibende Schäden zurück
und etwa 10% der Fälle verlaufen auch in entwickelten Ländern 
tödlich, in den Tropen können es sogar 30-40% sein", erläuterte 
Schönfeld. Von den durch Tröpfcheninfektion übertragenen 
Meningokokken-Bakterien gibt es fünf für den Menschen bedeutsame 
Serogruppen: A, B, C, W135 und Y. Die Verbreitung dieser Gruppen ist 
von Land zu Land unterschiedlich. Weltweit treten pro Jahr rund 
500.000 Fälle von Meningokokken-Infektionen auf. "Einen zuverlässigen
Schutz kann nur eine Impfung bieten", so Tropenmediziner Schönfeld. 
Dafür steht seit diesem Jahr ein neuer, so genannter 
Konjugatimpfstoff zur Verfügung, der mit einer Impfung vor den 
Serogruppen A, C, W135 und Y schützt und einige Vorteile gegenüber 
den bisher verfügbaren Impfstoffen hat: Er bietet einen 
längerfristigen Schutz und die Impfung kann durch eine 
Wiederholungsimpfung aufgefrischt werden. Zudem verhindert die 
Impfung mit dem Konjugatimpfstoff anders als bei älteren Impfstoffen 
die Neubesiedlung des Nasen-Rachenraums durch die Erreger. Geimpfte 
können die Bakterien daher nicht weiter verbreiten. Aufgrund der 
Vorteile empfiehlt die Ständige Impfkommission, bei einer Impfung 
gegen die vier Meningokokken-Serogruppen auf den neuen 
Konjugatimpfstoff zurückzugreifen. Besonders wichtig ist diese 
Impfung für Reisende in das tropische Afrika und in den Norden des 
indischen Subkontinents. Für Pilger nach Mekka besteht wegen des 
besonders hohen Risikos eine Pflicht zur Impfung gegen Meningokokken 
A, C, W135 und Y.
   Selten, aber gefährlich: Japanische Enzephalitis
   Weniger häufig, aber nicht minder gefährlich ist die Japanische 
Enzephalitis, die - anders als der Name vermuten lässt - in weiten 
Teilen Asiens verbreitet ist. Sie wird durch Mücken übertragen und 
kann zu einer schweren Gehirnentzündung führen. Schon ein einziger 
Stich kann tödlich sein. Etwa 30.000 bis 50.000 Erkrankungsfälle 
werden pro Jahr gemeldet, die zu 10.000 bis 15.000 Todesfällen 
führen. "Es gibt keine Therapie gegen die Erkrankung", warnte 
Tropenmediziner Schönfeld. "Auch wenn das statistische Risiko für den
einzelnen Reisenden eher gering sein mag, ist die Impfung angesichts 
der möglicherweise schweren Folgen einer Erkrankung an Japanischer 
Enzephalitis ein sinnvoller Schutz". Seit dem vergangenen Jahr gibt 
es erstmals einen in Europa zugelassenen Impfstoff gegen die 
Japanische Enzephalitis. Mit zwei Impfungen wird ein vollständiger 
Impfschutz aufgebaut.
   Tollwut vor Reiseantritt vorbeugen
   Ein weiteres Risiko auf Fernreisen ist die Tollwut, die durch 
Tierbiss übertragen wird. Sie ist beinahe weltweit verbreitet. 
Erkrankungsfälle beim Menschen sind in Asien, Afrika und 
Lateinamerika sowie in einigen osteuropäischen Ländern am häufigsten.
Oft sind Hunde oder Katzen die Überträger, die am Strand oder in den 
Städten streunen. Deshalb sind in Gebieten mit Tollwut-Vorkommen auch
Touristen gefährdet. Einmal ausgebrochen endet die Erkrankung immer 
tödlich. 40.000 bis 60.000 Menschen sterben jedes Jahr an Tollwut. 
"Den einzigen Schutz gegen die Infektion bietet eine vorbeugende 
Impfung oder eine schnelle so genannte Post-Expositions-Prophylaxe, 
bei der nach dem Tierbiss Immunglobuline und Impfungen verabreicht 
werden", erläuterte Schönfeld. "Da in Hochrisiko-Ländern für Tollwut 
hierfür jedoch meist keine modernen, hochwirksamen Impfstoffe und 
Immunglobuline zur Verfügung stehen, ist eine Impfung vor Antritt 
einer Reise in diese Gebiete zu empfehlen", empfahl der 
Tropenmediziner. In Deutschland erhältliche Impfstoffe haben sich als
gut verträglich erwiesen.
   Weitere Informationen unter www.reiseerkrankungen.de
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