(ots) - Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat eine neue 
Impf-Empfehlung für Impfungen gegen Meningokokken herausgegeben und 
damit einen neuen medizinischen Standard geschaffen: Für alle 
Personen ab 11 Jahre soll anstelle der bisher verwendeten 
Meningokokken-Polysaccharid-Impfstoffe ab sofort ein 
Meningokokken-Konjugatimpfstoff gegen die Serogruppen A, C, W135 und 
Y verwendet werden. Diese neue Empfehlung gilt für die Impfung von 
gesundheitlich gefährdeten Personen (Personen mit bestimmten 
Immundefekten, z.B. einer Funktionsunfähigkeit der Milz), die Impfung
von Personen mit beruflichem Risiko (Laborpersonal) und für die so 
genannte post-expositionelle Prophylaxe. Als Reiseimpfung wird eine 
Impfung gegen Meningokokken außerdem für  Teile von Afrika, aber auch
weitere, zum Teil wechselnde Regionen der Welt empfohlen. Während der
Pilgerzeit (Hadj) ist eine Impfung gegen die vier genannten 
Meningokokken-Serogruppen für die Einreise nach Saudi-Arabien 
vorgeschrieben. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert 
Koch-Institut berücksichtigt in ihren jetzt veröffentlichten 
aktuellen Empfehlungen(1), dass es seit Frühjahr 2010 in Europa einen
zugelassenen Vierfach-Konjugatimpfstoffes gibt.
   Konjugatimpfstoffe besitzen gegenüber herkömmlichen 
Polysaccharid-Impfstoffen eine Reihe von Vorteilen: zum Beispiel die 
Ausbildung eines Immungedächtnisses und eine Wirksamkeit auch bei 
Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren. Der bislang einzige 
Vierfach-Konjugatimpfstoff Menveo® (Novartis) ist zunächst für 
Personen ab 11 Jahre zugelassen.
   Impfempfehlung gegen Meningokokken C gilt unverändert:
   Die STIKO empfiehlt weiterhin, alle Kinder ab dem 12. Monat zum 
frühestmöglichen Zeitpunkt mit einem konjugierten Meningokokken 
C-Impfstoff zu impfen. Sollte dieser Zeitpunkt verpasst worden sein, 
wird empfohlen, die Impfung bis zum 18. Geburtstag nachzuholen.
   Über Meningokokken-Erkrankungen
   Meningokokken sind Erreger, die eine Hirnhautentzündung 
(Meningitis) und/oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen können. 
Insgesamt gibt es fünf verschiedene so genannte Serogruppen von 
Meningokokken, die für den Menschen gefährlich werden können. Sie 
werden mit den Buchstaben A, B, C, W135 und Y bezeichnet und sind 
weltweit unterschiedlich verteilt. Meningokokken werden durch 
Tröpfchen-Infektion (z.B. Husten oder Niesen) übertragen. Die 
Sterblichkeit durch Meningokokken-Infektionen ist hoch: etwa 10% 
aller Patienten versterben, bei weiteren 20% bleiben permanente 
Folgeschäden zurück. Der neue Meningokokken-Konjugatimpfstoff schützt
gegen vier der fünf Serogruppen.
   Weitere Änderungen der STIKO-Empfehlungen (Auszüge):
   Influenza: Neu in die Empfehlungen der STIKO aufgenommen wurde
   -       die Impfung von Schwangeren ab dem 4. 
           Schwangerschaftsmonat, bei erhöhter gesundheitlicher 
           Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. 
           Schwangerschaftsmonat sowie
   -       die Impfung von Personen mit chronischen neurologischen 
           Krankheiten, z.B. Multiple Sklerose, mit durch Infektionen
           getriggerten Schüben.
   Cholera: Während die STIKO bisher eine Cholera-Impfung nur im 
Ausnahmefall und auf Verlangen des Ziel- oder Transitlandes empfohlen
hatte, wird die Impfung jetzt generell für Aufenthalte in 
Infektionsgebieten, speziell unter mangelhaften Hygienebedingungen 
bei aktuellen Ausbrüchen, z.B. in Flüchtlingslagern oder bei 
Naturkatastrophen, empfohlen.
   Tollwut: Hier wurde neu aufgenommen, dass auch Personen mit Umgang
mit Tieren (Tierärzte, Jäger, Forstpersonal, u.a.) in Gebieten mit 
neu aufgetretener Wildtollwut gegen Tollwut geimpft werden sollen.
   Quelle:
   (1) Epidemiologisches Bulletin 30/2010, Robert Koch-Institut
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