(ots) - Der niedersächsische Umweltminister Stefan 
Wenzel (Grüne) hat den noch amtierenden Bundestagspräsidenten Norbert
Lammert (CDU) schriftlich aufgefordert, seine Prüfungen zur 
Wahlkampffinanzierung der AfD offenzulegen. Wie die Westdeutsche 
Zeitung weiter berichtet, hat Wenzel, der auch Spitzenkandidat der 
Grünen im niedersächsischen Landtagswahlkampf ist, die AfD im 
Verdacht, massiv gegen das Gesetz zur Parteienfinanzierung zu 
verstoßen. "Aus eigener Erfahrung kann ich zudem einschätzen, was 
sich eine Partei im Wahlkampf angesichts bekannter Mitgliederzahlen 
und bekannter Spendensummen leisten kann. Auch vor diesem Hintergrund
muss bezweifelt werden, dass die legalen Quellen zur Finanzierung 
ausreichen", heißt es in dem Schreiben an Lammert.
   Wenzel verweist auf mehrere Berichte, nach denen AfD-Wahlkämpfen 
aus unbekannten und ausländischen Quellen Geld zugeflossen sein soll,
um Kampagnen-Kosten im hohen sechsstelligen Euro-Bereich zu 
finanzieren. Im Vorfeld der Bundestagswahl und der Landtagswahl in 
Niedersachsen sei ebenfalls in hoher Auflage mit dreiseitigen DIN A4 
Zeitungsbeilagen geworben worden. "Auch im Internet wird eine sehr 
kostenaufwendige Werbekampagne gefahren. Hinweisen zufolge stammt ein
Teil der dabei offenbar verwendeten Social Bots von Quellen in 
Russland", so der Landesminister. Wenzel hat sein Schreiben an 
Lammert als Beschwerde nach Artikel 17 des Grundgesetzes deklariert. 
Wenzel an Lammert: "Meines Erachtens muss den Hinweisen sehr 
konsequent nachgegangen werden, um die Chancengerechtigkeit bei 
Wahlen zu wahren und die gesetzlichen Normen des Parteiengesetzes in 
der Praxis durchzusetzen." Er bitte um zeitnahe Informationen.
   Wenzel hatte bereits vor Journalisten in der vergangenen Woche in 
Hannover erklärt, was die AfD im niedersächsischen Landtagswahlkampf 
ausgebe, könnten sich die Grünen nicht leisten. "Da muss Geld aus 
illegalen Quellen kommen. Das hätte der Bundespräsident längst 
ermitteln müssen. Offensichtlich wird das Parteiengesetz nicht 
beachtet", so Wenzel im Gespräch.
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