PresseKat - Erhöhte Winterverluste bei Honigbienen wie erwartet / Imker stehen derzeit vor großen Herausforder

Erhöhte Winterverluste bei Honigbienen wie erwartet / Imker stehen derzeit vor großen Herausforderungen

ID: 1488842

(ots) - Wie viele Bienenvölker unbeschadet den Winter
überstanden haben, das hat in den letzten Wochen die bundesweite
anonyme Online-Befragung des rheinland-pfälzischen Fachzentrums
Bienen und Imkerei in Mayen erfasst. Der Präsident des Deutschen
Imkerbundes e.V., Peter Maske, sagt: "Nach einer guten Ãœberwinterung
2015/2016 mit sehr geringen Verlusten mussten wir uns nach den
Herbstprognosen der Bieneninstitute 2016 in diesem Jahr leider auf
ein schlechtes Ãœberwinterungsergebnis einstellen. Imkerinnen und
Imker aus allen Teilen Deutschlands hatten uns bereits in den letzten
Wochen gemeldet, dass sie sehr viele Völker verloren haben. Die nun
ermittelten Verluste von rund 20 Prozent bestätigen unsere
Befürchtungen und bedeuten, dass auf Deutschland bezogen ein Verlust
von rund 170.000 Bienenvölkern zu beklagen ist. Diese stehen im
Frühjahr zur Bestäubung vieler Kultur- und Wildpflanzen nicht zur
Verfügung. In anderen Tierbeständen wäre eine solche Verlustquote
undenkbar."

An der Umfrage haben sich 11.466 Imker beteiligt. Von Verlusten
betroffen waren knapp 60 % aller Imker. Die höchste mittlere
Verlustrate mit 31 % wurde aus Berlin gemeldet, gefolgt von den
Imkern in Hamburg mit 29,4 %. Von den Flächenstaaten mussten das
Saarland, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern nach den eingehenden
Meldungen ebenfalls auffallend hohe Verluste verzeichnen. Günstiger
verlief die Auswinterung, wenn auch am langjährigen Mittel gemessen
überdurchschnittlich, in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Innerhalb der Bundesländer waren die Überwinterungsbedingungen
ebenfalls teilweise sehr unterschiedlich wie z. B. in Bayern oder
Rheinland-Pfalz.

Hauptursache für die Wintersterblichkeit ist nach wie vor der
Befall der Bienenvölker mit der Varroamilbe. Zusätzlich werden die
Völker durch Nahrungsmangel und Einfluss von chemischen




Pflanzenschutzmitteln anfälliger für den Parasiten und von ihm
übertragene Bienenkrankheiten. "Durch eine früh beginnende und dann
lange, aber ertragsschwache Bienensaison in 2016 mit einerseits nicht
der Jahreszeit entsprechenden warmen Temperaturen kamen die Völker
erst spät zur Ruhe. Andererseits war durch feuchtes Wetter eine
Behandlung und Sanierung der Völker in vielen Regionen äußerst
schwierig", sagt Dr. Christoph Otten, Leiter des Bieneninstitutes in
Mayen.

Aber auch jetzt im Frühjahr ist die Situation in den Imkereien
noch außergewöhnlich angespannt. Aufgrund der kurzen,
hochsommerlichen Temperaturen im April hatten viele Bienenvölker
begonnen, sich bereits rasant zu entwickeln und viel Futter zu
verbrauchen. Dann kam der Kälteeinbruch, der in vielen Regionen bis
jetzt anhält und die Bienen zwingt, im Stock zu bleiben. Frühtrachten
wie Löwenzahn oder Raps konnten deshalb bisher nicht angeflogen
werden. Zudem ist die Obstblüte flächendeckend erfroren und fiel
ebenfalls als Nahrungsquelle aus. So ist jetzt vielerorts das
Eingreifen der Imker gefragt, um die Völker zu füttern und vor dem
Hungertod zu bewahren. "Hoffen wir, dass das Wetter in der zweiten
Maihälfte besser wird und sich die Situation entspannt. An eine gute
Frühjahrsernte ist aller Voraussicht nach bei diesen widrigen
Umständen in 2017 in Deutschland aber kaum noch zu denken" befürchtet
Peter Maske.



Pressekontakt:
Petra Friedrich, dib.presse(at)t-online.de,
Tel. 0228/93292-18 o. 0163/2732547

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Datum: 09.05.2017 - 09:23 Uhr
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