(ots) - Reportage heute Abend im rbb Fernsehen -
FUNKE-Tageszeitung berichtet ausführlich in Print- und Online
Journalisten des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und der
"Berliner Morgenpost" arbeiten für ein crossmediales Rechercheprojekt
zusammen: Die rbb-Reporter Sascha Adamek, Jo Goll und Torsten
Mandalka zeichnen gemeinsam mit Ulrich Kraetzer von der "Berliner
Morgenpost" die Wege und Motive junger Männer und Frauen aus Berlin
nach, die sich radikalisieren und in die nahöstlichen Kampfgebiete in
Syrien und im Irak ziehen. Die Reportage "Dschihad in den Köpfen.
Berlin und die Gotteskrieger" läuft heute Abend, 24. März, um 20.15
Uhr, im rbb Fernsehen und ist anschließend in der rbb-Mediathek unter
mediathek.rbb-online.de abrufbar. Die "Berliner Morgenpost" hatte
bereits am Wochenende ausführlich in der Print- und Online-Ausgabe
berichtet. Neben eindrucksvollen Portraits selbst ernannter
"Gotteskrieger" und Hintergrund-Artikeln zur Islamistenszene in der
Hauptstadt gibt es auf morgenpost.de auch Videos sowie weiterführende
Berichte.
rbb-Chefredakteur Christoph Singelnstein: "Gerade bei
umfangreichen Recherchen ist medienübergreifende Zusammenarbeit
sinnvoll. Das Ergebnis spricht in diesem Fall für sich und für die
Kompetenz der beteiligten Kollegen in beiden Häusern."
"Der Film und die Berichterstattung zeigen das Potenzial, wenn
zwei der führenden journalistischen Angebote der Hauptstadt in einem
Projekt crossmedial zusammenarbeiten ", sagt Carsten Erdmann,
Chefredakteur der "Berliner Morgenpost".
Über die Dokumentation "Dschihad in den Köpfen. Berlin und die
Gotteskrieger":
Tödliche Attentate in Frankreich, Schusswechsel in Belgien,
Festnahmen von Salafisten in Berlin. Der dschihadistische Terror
macht die demokratischen Gesellschaften verwundbar. Mitten unter uns
wächst die Zahl von jungen Männern und Frauen, die sich
radikalisieren. Zugleich erhöht sich die Zahl der "Reisenden" in die
nahöstlichen Kampfgebiete: Allein aus Deutschland sollen nach
Behördenschätzungen mindestens 450 Dschihadisten in Syrien und im
Irak kämpfen. Aber wer radikalisiert die Jugendlichen, warum lassen
sie sich ködern und wie gelangen sie nach Syrien?
Die rbb-Autoren Sascha Adamek, Jo Goll und Torsten Mandalka sowie
Ulrich Kraetzer (Berliner Morgenpost) zeichnen die Wege und Motive
anhand brisanter Schicksale nach. Sie sprechen mit einem
verzweifelten Vater, der den Kontakt zu seinem Sohn verloren hat, und
begleiten ihn von Berlin bis nach Istanbul, wo er versucht, etwas
über dessen Verbleib herauszufinden. Sie sprechen mit einer Frau in
Berlin, deren Sohn kürzlich in Syrien ums Leben kam. Ein wegen
Terror-Unterstützung verurteilter Dschihadist ist auf Bewährung auf
freiem Fuß und gibt vor der Kamera zu Protokoll, dass er noch immer
hinter dem Dschihad und der Scharia-Gerichtsbarkeit des IS stehe:
"Auch wenn Köpfe rollen." Auf Berliner Straßen verteilen Salafisten
den Koran, und die Reporter versuchen, mit ihnen zu sprechen. Diese
weigern sich, über die Toten islamistischen Terrors zu reden,
verweisen stattdessen auf die toten Zivilisten in Afghanistan. Am
Ende bricht die strikt hierarchisch organisierte Gruppe ihre
Koran-Verteil-Aktion ab. Auf eine aggressive Mauer des Schweigens
stoßen die Autoren auch in einigen Moscheen, in deren Umfeld
Jugendliche radikalisiert und womöglich rekrutiert werden. Andere
Moscheen beginnen langsam, deutlich gegen den Terror Stellung zu
beziehen. Die Gewaltbereiten zu kontrollieren, scheint auch den Staat
zu überfordern. Behördeninsider geben offen zu, dass für die
flächendeckende Überwachung von "Gefährdern" schlicht das Personal
fehle.
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Justus Demmer
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