(ots) - Die russische Wirtschafts- und Währungskrise ist 
nach den Worten des Russlandkoordinators der Bundesregierung, Gernot 
Erler, vor allem auf den Verfall des Ölpreises zurückzuführen.
   Der SPD-Politiker sagte am Mittwoch im rbb-Inforadio, die 
russische Wirtschaft sei vor allem auf den Export von Öl und Gas 
angewiesen; auch der russische Staatshaushalt stütze sich wesentlich 
darauf. Die Sanktionen wegen der russischen Ukraine-Politik spielten 
dagegen nicht die entscheidende Rolle. "Die Wirkung der Sanktionen 
ist gar nicht vergleichbar mit dem, was gerade an Dramatik passiert, 
mit dem Rubelverfall und vor allem dem Absturz des Ölpreises. Daher 
ist es auch eine Illusion zu glauben, dass, wenn die Sanktionen 
morgen fallen würden, auf einmal wieder alles ins Lot käme mit der 
russischen Wirtschaft."
   Eine Staatspleite Russlands ist nach Erlers Einschätzung dennoch 
keine unmittelbare Gefahr: "Davon sind wir noch weit entfernt, weil 
Russland erhebliche Reserven hat." Diese etwa 450 Millionen Dollar 
seien zwar "schon angefasst" worden, dennoch bewahrten sie das Land 
noch über längere Zeit vor einem Absturz.
   Allerdings stelle er in Moskau derzeit "eine gewisse Nervosität" 
fest, weil alle bisher ergriffenen Maßnahmen, wie die drastische 
Zinsanhebung, keine nachhaltige Wirkung auf den Rubelkurs hätten. mwe
   Das Interview zum Nachhören: http://ots.de/H0txk
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