(ots) - Geschäftsführer Hartman: Diskussion über
Notwendigkeit neuer Trassen schadet Bemühungen um Akzeptanz / Bau der
SuedLink-Leitung ist "gesetzlicher Auftrag"
Berlin, 19. November 2014 - Angesichts der weit verbreiteten
Bürgerproteste gegen den Bau neuer Stromleitungen für die
Energiewende hat der Netzbetreiber Tennet mangelnden Rückhalt in der
Politik beklagt. "Wir haben doch nicht den Finger gehoben und gesagt:
Wir wollen jetzt mal SuedLink bauen", sagte Tennet-Geschäftsführer
Lex Hartman dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 12/2014, EVT
20. Vomber). Der Bau der Leitung sei ein "gesetzlicher Auftrag",
fügte er hinzu. "Für die Energiewende werben muss die Politik."
Die SuedLink-Leitung soll ab dem Jahr 2022 Windstrom von
Schleswig-Holstein nach Bayern transportieren. Ihren vorrangigen
Bedarf haben Bund und Länder im vergangenen Jahr bestätigt. Zuletzt
hatte allerdings der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer
(CSU) die Notwendigkeit der geplanten Stromautobahn in Zweifel
gezogen und den Netzbetreibern vorgeworfen, neue Leitungen in erster
Linie aus Profitgier bauen zu wollen.
Mit Blick auf Seehofers Vorwurf sagte Hartman, Tennet habe "keinen
Mangel an Projekten". Die SuedLink-Leitung sei aber "wesentlich für
die Versorgung Bayerns". Dem CSU-Chef warf Hartman vor, den Versuch
des Netzbetreibers, durch eine Beteiligung der Bürger an der Planung
Akzeptanz für den Netzausbau zu schaffen, mit seinem Widerstand zu
sabotieren: "Dass diese Diskussion nicht akzeptanzfördernd ist, ist
doch klar", sagte er gegenüber 'Capital'.
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