(ots) - Reste syrischer Chemiewaffen nächsten Monat in
Deutschland erwartet
400 Tonnen könnten zur Vernichtung in Munster in Bremer Häfen
verladen werden
Osnabrück.- Nachdem die US-Marine diese Woche die Vernichtung der
syrischen Bestände des Giftgases Sarin verkündet hat, erwartet die
Bundeswehr die Reststoffe der Chemiewaffen spätestens Mitte September
in Deutschland. Das bestätigte ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
"Bei einem weiteren erfolgreichen Verlauf der Vernichtungsoperation
könnte auch eine frühere Auslieferung zu Anfang September möglich
werden", sagte der Sprecher. Dies hänge davon ab, wie schnell die
jetzt angelaufene Vernichtung des Senfgases vonstattengehe. Danach
sollen insgesamt rund 400 Tonnen feste und flüssige Reststoffe,
darunter auch Schutzanzüge, Verpackungsmaterial und Filter, in einer
Spezialanlage in Munster in der Lüneburger Heide verbrannt werden.
Der Sprecher betonte, dass es sich bei den Produkten "nicht mehr um
chemische Kampfstoffe nach dem Chemiewaffenübereinkommen, sondern um
Chemikalien, die auch in der chemischen Industrie verwendet werden"
handle. Unklar ist derzeit noch, wo die Überbleibsel der syrischen
Waffen in Deutschland per Schiff ankommen sollen. "Durch
abfallrechtliche Bestimmungen sowie Schiffsgröße und Schiffstyp
stehen nur wenige deutsche Häfen zur Entladung der Reststoffe zur
Verfügung." Derzeit fänden dazu Absprachen zwischen den zuständigen
Landes- und Hafenbehörden statt, erklärte der Sprecher der "Neuen
Osnabrücker Zeitung". Nach Informationen der Zeitung sind unter
anderem Bremen und Bremerhaven als Verladepunkte im Gespräch.
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