(ots) - Überraschend sind die Erkenntnisse aus dem neuen
Krankenhaus-Rating-Report nicht. Schlagzeilen über ein bevorstehendes
Kliniksterben gibt es seit langer Zeit. Tatsächlich ist die Zahl der
Krankenhäuser in den vergangenen Jahren gesunken, zuletzt aber nur
leicht: 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent. Dass sich
inzwischen 16 Prozent der Einrichtungen in erhöhter Pleitegefahr
befinden und 13 Prozent schon in den nächsten Jahren das Aus droht,
ist die logische Konsequenz einer vor allem in Westdeutschland
verfehlten Strukturpolitik. Wie man es hätte besser machen können,
hat der Osten der Republik gezeigt: Dort hat man in den vergangenen
Jahren investiert, um die Dinge, die im Argen lagen, zu verändern.
Mit Erfolg. 80 Prozent der ostdeutschen Kliniken sind heute
profitabel. Im Westen dagegen wurde allzu lange in bestehende
ineffiziente Strukturen investiert - aus Angst vor
Krankenhausschließungen. Die Folge: 40 Prozent der Häuser schreiben
Verluste. Nun darf keine Zeit mehr vertrödelt werden. Den Patienten
nutzen viele kleine Kliniken auf dem Lande nichts, wenn dort wegen
chronischer Unterfinanzierung alte Geräte stehen und das Personal
fehlt. Besser ist es, die Ressourcen zu bündeln und Überkapazitäten
abzubauen. Denn kein Kranker will sich in einer sterbenden Klinik
behandeln lassen.
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