(ots) - Wer versucht, das Regeldickicht des Honorarsystems
für die niedergelassenen Ärzte in Deutschland zu durchdringen,
verliert schnell den Überblick. Selbst versierte Experten geben zu,
dass das umständliche Bezahlsystem im Grunde nicht mehr zu verstehen
ist. Entsprechend genervt sind die 150
die eigentlich Besseres zu tun hätten, als sich Tag für Tag mit
diesem bürokratischen Monster herumzuschlagen. Nicht zu wissen, was
man am Ende des Quartals für seinen Einsatz tatsächlich bekommt,
wirkt sich nicht gerade förderlich auf die Arbeitsmoral aus. Die
Leidtragenden sind die Patienten - und zwar in vielerlei Hinsicht.
Die Vergütung ist nicht nur kompliziert, sie setzt mit ihren
Pauschalen auch falsche Anreize. Wenn man für die Behandlung
leichterer Krankheitsfälle das gleiche Geld bekommt wie für
schwerere, führt das nicht zu einer bedarfsgerechten Versorgung.
Höchste Zeit also, das fehlentwickelte System zu reformieren. Doch
dafür müssen sich Krankenkassen und Kassenärzte endlich auf einen
vernünftigen Kompromiss einigen. Der Vorschlag der TK, nicht mehr
nach Pauschalen, sondern nach Einzelleistungen abzurechnen, ist im
Sinne der Patienten. Schon allein deshalb sollte man dieses Konzept
einem Praxistext unterziehen.
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