(ots) - Es gibt nützliche und unnütze Statistiken zu allen
möglichen und unmöglichen Dingen - besonders im Gesundheitswesen.
Egal ob Zeckenbisse, Knochenbrüche, Schnupfen oder Haarausfall: Alles
wird erfasst und sorgfältig dokumentiert. Schließlich könnten sich ja
doch vielleicht irgendwelche wertvollen Erkenntnisse daraus ableiten
lassen. Was aber die Behandlungsfehler der Ärzte in Deutschland
anbelangt, dazu gibt es keine wirklich aussagekräftigen Zahlen. Der
Medizinische Dienst der Krankenkassen legt alljährlich eine
Auswertung vor, die Gutachter der Ärztekammern erstellen ihre eigene.
Und freilich kommen sie zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Wie
viele einschlägige Fälle vor Gericht landen, wird dabei überhaupt
nicht erfasst. Dementsprechend lassen sich nur Mutmaßungen darüber
anstellen, wie hoch die Zahl der Kunstfehler wirklich ist.
Schätzungen des Gesundheitsministeriums reichen von 40000 bis 170000
pro Jahr. Die Bundesregierung sollte endlich die gesetzliche
Grundlage schaffen, um diese selbstverordnete Ahnungslosigkeit zu
beenden. Für die Patienten wären belastbare und detaillierte
Informationen über Behandlungsfehler von unschätzbarem Wert bei der
Wahl der Klinik, in die sie sich begeben wollen.
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